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Black Place
The Black Place ist ein dunkles und wunderschön facettenreiches Kunstwerk, wie ein schwarzer Diamant. Tamar Yoseloff ist eine begnadete Querdenkerin: Sie meidet das Sentimentale, umarmt Alternativen und bietet uns stets Gegenmittel zum fröhlichen kapitalistischen Hype.
Doch ihre Sicht auf die Sterblichkeit ist von einer dunklen Erhabenheit, die zu dem erhabenen gleichnamigen Wüstengemälde von Georgia O'Keeffe passt, das das Titelgedicht inspiriert. Die zentrale Sequenz in dieser Sammlung ist Cuts, ein charakteristisch harter Blick auf die Krebsdiagnose und -behandlung der Dichterin: Der Arzt sagt, das Karzinom sei eine Rakete. Die Diagnose kommt zur gleichen Zeit wie die Brandkatastrophe im Grenfell Tower, ein öffentliches Trauma, das ein privates überschattet.
Diese Gedichte konzentrieren sich auf die Seltsamkeit der Krankheit, sie verweigern Allheilmittel oder Trostpflaster. Es gibt auch einige formal einfallsreiche redigierte Gedichte, die bis auf die Schlüsselwörter, die unheilvoll in ihren Tiefen schweben, geschwärzt sind.