
Thresholds of Listening: Sound, Technics, Space
Thresholds of Listening (Schwellen des Zuhörens) befasst sich mit den jüngsten und historischen Veränderungen in der Art und Weise, wie das Zuhören aufgefasst wurde. Nachdem sich das Zuhören von der passiven, unterworfenen Position der Rezeption emanzipiert hat, wird es nun als aktive Kraft in der Kultur und in der kollektiven und individuellen Politik geltend gemacht.
Die Autoren dieses Bandes zeigen, dass die Exteriorisierung des Zuhörens - die durch die jüngsten historischen Studien zu den Technologien des Zuhörens verdeutlicht wird - eine Neuverhandlung der theoretischen und pragmatischen Unterscheidungen mit sich bringt, die dem Begriff des Zuhörens zugrunde liegen. Das Buch konzentriert sich auf die vielfältigen Abgrenzungen zwischen dem Zuhören und seinen früheren Verwandten, wie Sprechen, Lesen, Berühren, Sehen oder Hören, und zeigt neue Grenzen in der Geschichte der Auralität auf. Sie schlagen vor, dass die Endlichkeit des Zuhörens - in einigen Aufsätzen als sein Tod oder seine Tödlichkeit definiert - eher als heuristisches Instrument denn als bloßer Deskriptor betrachtet werden sollte.
Das Zuhören entsteht dort, wo es zu enden scheint oder an Schwellen und Grenzen stößt - oder wenn es unerwartete Wendungen nimmt. Das jüngste Auftauchen des Zuhörens in der kulturellen und theoretischen Szene kann daher produktiv gelesen werden, wenn man die Motive der Flüchtigkeit, der Endlichkeit und des Widerstands in der Gegenwart wieder aufgreift, um neue Politiken, Diskurse und Technologien der Auralität zu eröffnen.