Bewertung:

Sister Zero von Nance Van Winckel ist ein ergreifendes Erinnerungsbuch, in dem die Autorin ihre tiefgreifenden Erfahrungen mit dem Verlust ihrer Familie, chronischer Krankheit und Sucht verarbeitet. Das Buch verwebt dunklen Humor mit tiefen Emotionen und präsentiert eine komplexe Erzählung, die persönliche Trauer mit umfassenderen Themen der Liebe und des Lebens verbindet.
Vorteile:Der Text ist wunderschön geschrieben und verbindet rohe Emotionen mit ausgefeilter Prosa. Das Buch zeichnet sich durch einen einnehmenden Humor aus, der schwerere Themen auflockert und Einblicke in die Beziehungen der Autorin zu Familienmitgliedern gewährt. Die Leser finden die Struktur fesselnd und die Geschichte sowohl spannend als auch eine Quelle der Weisheit über die Bewältigung von Tragödien.
Nachteile:Einige Leser könnten die schweren Themen Sucht und Tod als Herausforderung empfinden, und die nicht chronologische Struktur könnte für diejenigen, die eine lineare Erzählung bevorzugen, verwirrend sein. Der Humor wird zwar geschätzt, ist aber aufgrund des sensiblen Themas nicht jedermanns Sache.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Sister Zero: A Memoir
In Sister Zero wird eine Frau, die nie Kinder wollte, plötzlich zur Mutter ihres neunjährigen Neffen, nachdem ihre Schwester mit 34 Jahren Selbstmord begangen hat. Fünfzehn Jahre später wird sich der Junge ebenfalls umbringen, und zwar auf fast genau dieselbe Weise.
Sister Zero wird in kurzen Prosaabschnitten und Schnipseln von „Ratschlägen“ von Mister Ed (aus der alten Fernsehserie) erzählt, während Nance Van Winckel die gemeinsame Kindheit der Schwestern auf verpasste Hinweise hin untersucht, die Genauigkeit des Gedächtnisses hinterfragt und mit einer Mutter interagiert, die im Spätstadium von Alzheimer verschwindet.
Während sich der Schock über diese Todesfälle ausbreitet, wechselt das Buch in schnellen Zügen zwischen dem Harten und dem Zarten, starrt oft mit steinernen Augen auf einen erschreckenden Moment und springt dann vorwärts oder rückwärts in der Zeit zu einem Moment des stillen Humors.
Jedes Kapitel beginnt mit einer geänderten Seite aus dem offiziellen Führer zur Weltausstellung von 1964: Collagen, die Van Winckel als Zeugnis für dieses einschneidende Ereignis in New York anfertigte, als die Schwestern noch Kinder waren, eine Zeit, in der sie erkannte, wie groß die Welt war, wie sehr sich andere Länder und Kulturen von ihrer eigenen unterschieden. Auf dem Jahrmarkt drehte sich alles um die Zukunft, ihre hellen und glücklichen Versprechen. Sie und ihre inzwischen verstorbene Schwester fuhren mit einem Fahrgeschäft namens „Tunnel in die Zukunft“. Die Schwester hatte Angst, unsere Erzählerin nicht.