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Learning to Swim
In diesem seltenen Sammelband mit Gedichten und Memoiren enttäuscht Learning to Swim nicht.
Von der einfachen Art und Weise, wie Saiser die kleinsten Dinge einfängt, die unser Leben ausmachen, entführen uns diese sparsamen und doch kraftvollen Gedichte in die Ebenen mit Schnee, wo der „Schnee, der wohl den ganzen Tag gegen die Schindeln bürstet“, in die Galaxie, wo wir allein sind, mit Flugbahnen, die durch Anfänge blinzeln, und Grillen, die sich im Unkraut wie Feinde rühren, oder Erinnerungen aus der sechsten Klasse, wo „Frau Fischer die Sprache liebte und ihre Macht kannte, also zeichnete sie ihre Schatten auf die Kreidetafel“. Am Ende bleibt uns das Vertraute, „ein gezackter Riss in der Küchendecke“, „eine Verwerfungslinie“, wo „die Gäste innehalten, wenn sie sich für Chardonnay oder Bier entscheiden“.
Es ist eine Sammlung wie diese, die uns zu dem zurückbringt, was wir am meisten lieben, nämlich die Verbindung zu einer Welt, die bestenfalls gleichgültig ist, und Saisers geschickt wiedergegebene Geschichte eines Ortes und seiner Figuren enttäuscht nicht.