Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 2 Stimmen.
Sculpture Garden of the Gods: Animated Landscape Photography from the Greek Island of Ikaria
Die griechische Insel Ikaria ist in letzter Zeit als so genannte "Blaue Zone" bekannt geworden, einer der wenigen Orte auf der Erde, an denen die Menschen am längsten leben. Diese ansonsten obskure Insel war den Alten auch als Geburtsort des griechischen Gottes der Ekstase und des Weins, Dionysos, bekannt, der auf dem felsigen Bergrücken in der Mitte der Insel geboren wurde.
SCULPTURE GARDEN OF THE GODS, ein Buch mit Schwarz-Weiß-Fotografien und Prosa, ist das Ergebnis von drei Wintern, die der Schriftsteller und Fotograf Thomas K. Shor auf diesem Berg verbracht hat - oft von orkanartigen Winden umweht und in dichten Nebel gehüllt.
Shor verwebt die poetische Kraft seines Auges mit der seiner Feder und nimmt uns mit auf eine Reise in diese jenseitige Landschaft, in der peitschende Winde massiven Granit mit unheimlicher Regelmäßigkeit zu Formen formen, die wie lebende Wesen aussehen. Es ist ein Ort des Geheimnisses und der Schönheit, wo das Beständigste durch das Flüchtigste aufgelöst wird, wo Nebelschwaden, die von einem Sturm herbeigeweht werden, einen ganzen Berghang in einem Augenblick verschwinden lassen können. Es ist eine Landschaft, die ein tiefes Staunen hervorruft.
Auf diesem Berg tun sich nicht nur große Weiten auf, sondern auch die Zeit: Neue Risse entstehen und werden im Laufe der Jahre abgerundet. Felsen balancieren Jahrhunderte lang, bevor sie einem Riss erliegen. In den Steinen werden Geschichten erzählt, die Tausende von Jahren alt sind und eine Kontinuität von der geologischen Zeit bis in unsere Zeit bilden.
Die Felsformationen sind so seltsam und unwahrscheinlich - sie scheinen der Logik, die Landschaften formt, zu trotzen -, dass man nicht anders kann, als sich zu wünschen, man könnte mit einem Geologen dorthin gehen, der erklären könnte, wie die Natur sie so belassen hat, wie solche Formen entstehen, wie ein riesiger Granitfelsen so zart auf einem anderen balancieren konnte.
Doch das Auge eines Geologen zu haben, um den Zahn der Zeit zu "verstehen", der ganz sicher zu dieser gespenstisch schönen und weltfremden Landschaft geführt hat, würde das Geheimnis dieses Ortes bedrohen.
SCULPTURE GARDEN OF THE GODS,mit seinen 190 Schwarz-Weiß-Fotografien nimmt uns mit auf eine Reise in diese mythische und doch sehr reale Landschaft, aus der Dionysos hervorging, wo der belebende Wind seit Jahrtausenden die Materie formt, dem Stein Atem verleiht und ihn zum Leben erweckt.