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Six Constitutions Over Texas: Texas' Political Identity, 1830-1900
In seinem Vorwort zu Six Constitutions Over Texas: Texas' Political Identity, 1830-1900, beschreibt der Historiker H. W. Brands die Saga um die Entwicklung der texanischen Staatsverfassung als "den Schwung eines russischen Romans ... bevölkert von Charakteren, die so bunt sind wie die von Tolstoi". In der Tat zeigt schon ein Blick auf das Inhaltsverzeichnis Hinweise auf internationale und regionale Konflikte, Intrigen und wechselnde politische Allianzen, die den Aufstieg und - im Falle der ersten fünf Fassungen - den Fall der Verfassungen kennzeichneten, die als Leitdokument für einen Staat dienten, der mal ein mexikanischer Bundesstaat, mal eine unabhängige Nation, mal ein Mitglied der Union, mal ein Bundesstaat der Konföderation und mal eine neu unterworfene Region im Rahmen der Reconstruction war.
In dieser akribischen Studie des Rechtshistorikers William J. Chriss wird untersucht, wie die texanischen Angloamerikaner über ein Dreivierteljahrhundert hinweg ihre politische Identität schufen und welche Auswirkungen diese Entscheidungen hatten. Indem er die sozialen, politischen, militärischen und anderen Überlegungen beschreibt, die in den verschiedenen Phasen der Entwicklung von Texas eine Rolle spielten, und wie sich diese Faktoren in den verschiedenen Verfassungen niederschlugen, beleuchtet Chriss den Prozess, durch den verschiedene Gruppen Texas "als eine imaginierte Gemeinschaft, eine Identität, die durch einen ideologischen Konsens zwischen wirtschaftlichen, kulturellen und rechtlichen Eliten geschaffen wurde", konstruierten.
Das Buch Six Constitutions Over Texas bietet einen neuen Blick auf die Art und Weise, wie sich Rechtssysteme auf die soziale Kontrolle und die politische Identität auswirken und wie wechselnde politische Ideologien mit unterschiedlichem Grad an Beständigkeit in der Verfassung des Bundesstaates kanonisiert wurden.