Bewertung:

Das Buch ist eine herzliche und detaillierte Erzählung der Einwanderung durch die Linse persönlicher Familienbriefe und bietet Einblicke in die Erfahrungen mexikanischer Einwanderer während des Bracero-Programms. Die Autorin übersetzt und kontextualisiert diese Briefe fachkundig und schafft so eine aussagekräftige Darstellung von Opfern und Hoffnung.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert und bietet einen tiefen Einblick in die historische Erfahrung der Einwanderung. Die Übersetzung und Interpretation der handgeschriebenen Briefe wird für ihre Klarheit und Hingabe gelobt. Das Buch bietet eine einzigartige und persönliche Perspektive auf die Erfahrung der Einwanderer und ist damit für die gegenwärtigen Diskussionen über Einwanderung aktuell und relevant.
Nachteile:Einige Leser könnten der Meinung sein, dass die familiäre Voreingenommenheit die Objektivität der Erzählung beeinflusst, da der Rezensent eine persönliche Verbindung zugibt. Außerdem könnte der Fokus auf eine Mikrogeschichte diejenigen nicht ansprechen, die nach breiteren historischen Kontexten suchen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Migrant Longing: Letter Writing Across the U.S.-Mexico Borderlands
Miroslava Chavez-Garcia stützt sich auf eine persönliche Sammlung von mehr als 300 Briefen, die zwischen ihren Eltern und anderen Familienmitgliedern jenseits der Grenze zwischen den USA und Mexiko ausgetauscht wurden, und gibt den Hoffnungen, Ängsten und Sehnsüchten, die die Migranten in ihrem täglichen Leben hier und dort (aqui y alla) erlebten, eine neue Bedeutung.
Als private Kommunikationsquellen, die der Öffentlichkeit und der historischen Forschung verborgen bleiben, bieten die Briefe einen seltenen Einblick in das zutiefst emotionale, persönliche und soziale Leben gewöhnlicher mexikanischer Männer und Frauen, wie es in ihren unmittelbaren Berichten aus erster Hand festgehalten ist. Chavez-Garcia zeigt nicht nur, wie die Migranten darum kämpften, ihren Sinn für Menschlichkeit in el norte aufrechtzuerhalten, sondern auch, wie die Daheimgebliebenen ihre sich verändernde Identität als Reaktion auf den Verlust geliebter Menschen, die manchmal für Wochen, Monate oder Jahre am Stück weggingen oder einfach nie zurückkehrten, zu verstehen lernten.
Mit dieser detailreichen Darstellung, die von der mexikanischen Revolution in den 1910er Jahren bis zur Entstehung des Silicon Valley in den späten 1960er Jahren reicht, öffnet Chavez-Garcia ein neues Fenster zu den sozialen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Entwicklungen der damaligen Zeit und macht das menschliche Handeln der oft geschmähten Migranten in unserer heutigen Gesellschaft wieder sichtbar.