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Suicide and Culture: Understanding the Context
Die zunehmende Dominanz biologischer Ansätze in der Suizidforschung und -prävention auf Kosten des sozialen und kulturellen Verständnisses schadet ernsthaft unserer Fähigkeit, den Tod von Menschen zu verhindern - so die klar dargelegten Argumente und Beweise in diesem übersichtlichen Buch von führenden Sozialwissenschaftlern und Suizidforschern.
Im ersten Teil des Buches vergleichen die Autoren nicht einfach nur Suizide in verschiedenen Ländern, sondern untersuchen die grundlegenden Fragen, warum die Kultur für das Verständnis und die Verhinderung von Suizidverhalten von entscheidender Bedeutung ist, was die "kulturelle Bedeutung" von Suizid ist und wohin uns die aktuelle Forschung und Theorie führen. Im zweiten Teil des Buches werden dann beispielhafte neuere Forschungsarbeiten vorgestellt (und, was wichtig ist, auch kritisiert), darunter eine quantitative und qualitative Studie über die Bedeutung des Suizids in Australien, Indien und Italien, über die ausführlich berichtet wird, sowie weitere Studien über Korrelate des suizidalen Verhaltens in Kuwait und den USA, über eine kulturspezifische Form des Suizids (sati) und über die Rolle des kulturellen Konflikts in Südkorea.
Im Schlussteil weisen die Herausgeber sowohl auf die Notwendigkeit als auch auf die Herausforderungen hin, die mit der Durchführung guter, kultursensibler Studien verbunden sind, und schlagen Lösungen für diese Herausforderungen vor. Dieser Band ist somit eine unverzichtbare Lektüre für alle, die sich mit Suizidforschung und -prävention befassen.