
Self-Quotation in Schubert: Ave Maria, the Second Piano Trio, and Other Works
Liebhaber und Fachleute haben sich seit langem an Schuberts Zitaten aus seiner eigenen Musik erfreut. Diese Studie konzentriert sich auf eine bisher unbekannte Paarung: "Ave Maria", eines seiner beliebtesten Lieder, und das Klaviertrio Nr. 2, ein Meisterwerk, das eine einzigartige Stellung in seiner Karriere einnimmt. Messings Selbstzitat bei Schubert befragt das Konzept des Selbstzitats unter den Gesichtspunkten der Terminologie und der schriftstellerischen Absicht und zeigt zum ersten Mal auf, wie sich Schuberts Praxis des Selbstzitats zu den vorherrschenden Praktiken im späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts steht. Anschließend analysiert Messing detailliert die musikalischen Beziehungen zwischen den beiden Werken und untersucht die Umstände, die Schubert zur Komposition der beiden Werke veranlassten.
Das "Ave Maria" ist eines der wenigen Schubert-Lieder, für die wir einige frühe private Aufführungen dokumentieren können, und das Trio stand im Mittelpunkt von Schuberts einzigem öffentlichen Konzert, das seinen Werken gewidmet war. Messing stellt fest, dass Schubert mit diesem Selbstzitat eine assoziative Bedeutung vermitteln wollte und dabei auf die Vertrautheit seiner Zeitgenossen mit der ursprünglichen Melodie und mit Walter Scotts Gedicht vertraute, einem Text, der im katholischen Wien tiefe Resonanz fand. Die Untersuchung dieser Beweise ergibt den symbolischen Zweck hinter Schuberts Anspielung auf das "Ave Maria" im Klaviertrio: die Ehrung des kürzlich verstorbenen Beethoven und die Bestätigung Schuberts als dessen Erbe.
SCOTT MESSING ist emeritierter Charles A. Dana Professor für Musik am Alma College.