Bewertung:

Das Buch „Seminary Boy“ von John Cornwell ist ein ergreifender und sehr persönlicher Bericht über seine Erfahrungen in einem katholischen Priesterseminar in den 1950er Jahren. Es verbindet persönliche Offenbarungen mit historischem Kontext und bietet einen nostalgischen Blick auf eine religiöse Welt, die weitgehend verschwunden ist. Leser loben Cornwells Schreibstil, seine ehrliche Schilderung der Kämpfe um Jugend, Glauben und Identität und seine Fähigkeit, starke Emotionen hervorzurufen. Einige Leser finden jedoch, dass sich die Erzählung wiederholt und gelegentlich langweilig ist, und merken an, dass sie für diejenigen ohne einen Hintergrund im Katholizismus weniger zugänglich sein könnte.
Vorteile:⬤ Fesselnde Erzählung, die den Leser von Anfang an in ihren Bann zieht.
⬤ Gut geschriebene und anregende Prosa, die die Erfahrungen des Autors einfängt.
⬤ Bietet eine einzigartige historische Perspektive auf das Leben in den Priesterseminaren vor dem Zweiten Vatikanum.
⬤ Ehrliche Erforschung von Glaube, Identität und persönlichem Kampf.
⬤ Empfehlenswert für alle, die sich für katholische Erziehung und Spiritualität interessieren.
⬤ Einige Leser fanden Teile des Buches wiederholend und langweilig.
⬤ Einige Leser fanden Teile des Buches repetitiv und langweilig.
⬤ Einige Schilderungen und Überlegungen könnten zu detailliert sein oder den durchschnittlichen Leser überfordern.
(basierend auf 37 Leserbewertungen)
Seminary Boy: A Memoir
John Cornwell beschwört eine verschwundene Zeit und Lebensweise herauf in diesen bewegenden und manchmal beunruhigenden Erinnerungen an eine Jugend in der isolierten, rein männlichen Welt des Priesterseminars.
John Cornwell wurde während des Zweiten Weltkriegs in London in eine mittellose Familie mit einer dominanten irisch-katholischen Mutter und einem flüchtigen Vater hineingeboren und erlebte eine zutiefst gestörte Kindheit. Als er dreizehn Jahre alt war, wurde er auf das Cotton College geschickt, ein abgelegenes Seminar für Jungen in den ländlichen West Midlands. In den folgenden fünf Jahren lebte Cornwell unter einem strengen klösterlichen Regime, während er mit seinen emotionalen und geistigen Dämonen rang. In der Treibhausatmosphäre des Seminars bemühte er sich, stabile, liebevolle Freundschaften unter seinen Mitschülern und väterliche Unterstützung durch die Priester zu finden, von denen sich einer als Sexualstraftäter erwies.
Die wilde Landschaft rund um das Seminar, die bewegende Kraft der kirchlichen Rituale und der Musik sowie ein charismatischer Priester ermöglichten es ihm, durchzuhalten. Doch während normale Teenager von der Rock 'n' Roll-Ära mitgerissen wurden, blieben Cornwell und seine Mitseminaristen emotional und sozial unterdrückt. Heimliche romantische Beziehungen zwischen Seminaristen waren keine Seltenheit; bei Besuchen zu Hause wurden sie von den starken Reizen der aufkommenden Jugendkultur der 1950er Jahre überwältigt. Doch als sie ins Cotton College zurückkehrten, wurden die Jungen wieder von den jahrhundertealten Traditionen und Disziplinen des Seminarlebens beherrscht. Und wie viele junge Seminaristen kämpfte Cornwell mit einer natürlichen jugendlichen Rebellion, die in einem entscheidenden Moment eine Krise auslöste, die schließlich zu seiner Entscheidung führte, seinen Traum, Priester zu werden, aufzugeben.
Mit viel Wärme und Humor geschrieben, ist Seminary Boy ein wirklich unvergessliches Erinnerungsbuch und ein tiefer Einblick in die verborgene Welt des Priesterseminars.