
Senghor's Eucharist: Negritude and African Political Theology
In seinem Gedicht "Black Hosts" bietet L. Senghor, eine führende Figur der Negritude-Bewegung und der erste Präsident Senegals, das Leiden und den Tod von Afrikanern - und nicht den von Christus - als Opfer für die Heilung einer zerrissenen und antagonistischen Welt an. Auf der Grundlage von Literatur, Geschichte, Politikwissenschaft, Anthropologie und Theologie untersucht David Tonghou Ngong in Senghors Eucharistie die Möglichkeiten und Gefahren von Senghors Angebot.
Ngong argumentiert, dass Senghor zwar vorgeworfen werden könnte, afrikanisches Leid zu verharmlosen, indem er Kolonialherren und anderen, die Afrikanern geschadet haben, eine einfache Entschuldigung anbietet, sein Werk jedoch im Rahmen der Negritude-Bewegung und ihrer Absicht, das Leben der Afrikaner in einer Welt aufzuwerten, in der ihr Leben oft als Wegwerfprodukt behandelt wurde, zu verorten ist. Indem er das Leiden der Afrikaner mit der zentralen Figur des christlichen Glaubens, Jesus Christus, in Verbindung bringt, legt Senghor nahe, dass im Herzen des westlichen Christentums ein beunruhigender Verrat liegt - die Verweigerung der Gemeinschaft, des gemeinsamen Essens, wie es in der Eucharistie dargestellt wird. Folglich kann Senghors poetische Herausforderung, wenn sie kritisch betrachtet wird, nicht nur Wege eröffnen, durch die die eucharistische Theologie die afrikanische Politik informieren kann, sondern auch als ein Weg für die afrikanische politische Theologie dienen, eine kosmopolitische Vision zu verwirklichen, die in unserer Zeit dringend benötigt wird.
In einer Zeit zunehmender globaler Fragmentierung entlang rassischer, ethnischer, sexueller und anderer Linien kann die Rückbesinnung auf Senghors eucharistische afrikanische Vision, wie sie in "Schwarze Hostien" zu finden ist, uns helfen, ein neues Leben nicht nur für Afrikaner, sondern auch für den Rest der Menschheit zu entwerfen. Senghor drängt uns, zu erkennen, dass das Leben der Afrikaner notwendigerweise mit dem Leben der Welt verbunden ist - ja, dass Afrika selbst in all seiner Komplexität, seiner Tragödie und seinem Triumph ein kreuzförmiges Gefäß ist, durch das die Erlösung und Versöhnung der Erde geht.