
Sex Without Consent
Die dringende Notwendigkeit, das Schweigen über nicht einvernehmlichen Sex unter jungen Menschen zu brechen - ein Thema, das von Verleugnung, mangelnder Berichterstattung und Stigmatisierung überschattet ist - liegt auf der Hand. Trotz der wachsenden Zahl von Forschungsarbeiten über das Sexualverhalten junger Menschen wurde die Untersuchung von sexuellen Zwangserfahrungen im Allgemeinen sowohl von Forschern als auch von nationalen Programmen vernachlässigt.
Die verfügbaren Daten sind verstreut und nicht repräsentativ, und trotz dieser Daten wird nicht-einvernehmlicher Sex unter jungen Menschen als ein seltenes Ereignis angesehen. Dieser Band räumt mit diesem Irrglauben auf. Er zeichnet ein beunruhigendes Bild von nicht einvernehmlichem Sex unter Mädchen und Jungen sowie unter verheirateten und unverheirateten jungen Frauen in einer Vielzahl von Situationen.
Der Band dokumentiert darüber hinaus die Bandbreite der nicht einvernehmlichen Erfahrungen, mit denen junge Menschen konfrontiert sind - von unerwünschten Berührungen über erzwungenen penetranten Sex bis hin zu Gruppenvergewaltigungen. Obwohl der Schwerpunkt auf jungen Frauen liegt, beleuchtet der Band auch die Erfahrungen junger Männer, die sowohl Opfer als auch Täter sind.
Dieser bahnbrechende Band hebt die Schlüsselfaktoren hervor, die junge Menschen einem Risiko aussetzen, und skizziert gleichzeitig die erheblichen gesundheitlichen und sozialen Auswirkungen, denen sie ausgesetzt sind. Sex Without Consent (Sex ohne Zustimmung) dokumentiert auch die nicht unterstützende - und manchmal missbräuchliche oder nachlässige - Rolle von Familien, Lehrern, Gesundheitsdienstleistern und Strafverfolgungsbehörden, skizziert vielversprechende Bemühungen, die darauf abzielen, nicht einvernehmlichen Sex zu verhindern oder Überlebende zu unterstützen, und plädiert für tiefgreifende Veränderungen von Normen und Werten, die nicht einvernehmlichen Sex tolerieren oder fördern.
Die Herausgeber, die beim Population Council (Neu-Delhi), der Weltgesundheitsorganisation (Genf) und Family Health International (Virginia) angesiedelt sind, plädieren überzeugend für eine radikale Überprüfung und Reform bestehender Programme zur Verhinderung dieser Art von Missbrauch und zur Unterstützung junger Überlebender von sexuellen Traumata in den Entwicklungsländern. Dieser Band befasst sich mit dem Ausmaß, den Determinanten und den Folgen von Sex ohne Zustimmung und liefert evidenzbasierte Hinweise für die Programmgestaltung.