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Sexual Violence in Conflict Zones: From the Ancient World to the Era of Human Rights
Seit den 1990er Jahren hat sexuelle Gewalt in Konfliktgebieten viel Aufmerksamkeit in den Medien erhalten. Die Massenvergewaltigungen in den Kriegen im ehemaligen Jugoslawien und während des Völkermords in Ruanda waren zum großen Teil das Ergebnis feministischer Basisarbeit in den 1970er und 1980er Jahren, und internationale Organisationen - von Gerichten über Nichtregierungsorganisationen bis hin zu den Vereinten Nationen - haben systematische Anstrengungen unternommen, um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen und die Auswirkungen sexueller Gewalt in Kriegszeiten zu lindern.
Diesen Entwicklungen gingen jedoch Jahrtausende von Konflikten voraus, und wir wissen nur wenig über die längerfristige Geschichte der konfliktbedingten sexuellen Gewalt. Sexuelle Gewalt in Konfliktzonen hilft, die historischen Lücken zu füllen. Es bietet Einblicke in Themen, die für die Menschenrechtsgemeinschaft von großer Bedeutung sind, wie z. B. die Nachwirkungen von konfliktbedingter sexueller Gewalt, rechtliche Strategien zu ihrer Verfolgung, die wirtschaftlichen Funktionen sexueller Gewalt und die Art und Weise, wie wahrgenommene religiöse oder rassische Unterschiede ein Umfeld sexueller Gefahr schaffen oder verschlimmern können.
Die Aufsätze in diesem Band decken ein breites geografisches, chronologisches und thematisches Spektrum ab und befassen sich mit der Antike, dem mittelalterlichen Europa, dem amerikanischen Revolutionskrieg, dem vorkolonialen und kolonialen Afrika, dem muslimischen Zentralasien, den beiden Weltkriegen und dem Unabhängigkeitskrieg in Bangladesch. Anhand einer Vielzahl von Fällen analysieren die Autoren die Faktoren, die sexuelle Gewalt in Konfliktgebieten mehr oder weniger wahrscheinlich machen und das daraus resultierende Trauma mehr oder weniger verheerend machen. Die behandelten Themen reichen von den Erfahrungen der Opfer und den Beweggründen der Täter über das Verhältnis zwischen sexueller Gewalt in Kriegs- und Friedenszeiten bis hin zum historischen Hintergrund der aktuellen feministisch geprägten Menschenrechtsbewegung. Durch die Zusammenführung historischer und aktueller Perspektiven bietet diese umfassende Sammlung Historikern und Menschenrechtsaktivisten ein Instrumentarium zum Verständnis der langfristigen Folgen sexueller Gewalt, während kriegszerstörte Gesellschaften um Stabilität nach Konflikten kämpfen.