
Sexual Citizenship and Social Change: A Dialectical Approach to Narratives of Tradition and Critique
In den letzten dreißig Jahren hat es im Westen einen enormen Wandel in der gesellschaftlichen und staatlichen Akzeptanz von Sex und Sexualitäten gegeben, mit einer scheinbar neuen Akzeptanz und Offenheit gegenüber verschiedenen sexuellen Praktiken und Sexualitäten. Ein großer Teil dieses Wandels ist durch die Einforderung von Rechten durch die Gemeinschaft entstanden, die auf einer kritischen Sozialtheorie und der Sprache der Staatsbürgerschaft beruhen.
Während wir akzeptieren, dass ein Großteil dieser Kritik für die Förderung der Rechte sexueller Minderheiten wertvoll war, wirft Sexual Citizenship and Social Change die Frage auf, ob die Art und Weise der Kritik nun selbst problematisch geworden ist. Zu diesem Zweck untersucht dieses Buch den Gebrauch und Missbrauch von Kritik in der zeitgenössischen Sexualwissenschaft und dem damit verbundenen Aktivismus und präsentiert ein Argument, dass eine neue Gefahr für das zeitgenössische Sexualleben aus einem Übermaß an Kritik erwächst. Dies impliziert eine besondere Form der Kritik, die losgelöst und ungehindert vom üblichen Anker der Tradition ist.
Das Gefährlichste an diesem Übermaß an ungehinderter Kritik ist, dass sie aus den Reihen der sexuellen Minderheiten (und ihrer Verbündeten) kommt und nicht aus der üblichen konservativen Opposition gegen den progressiven Wandel. Selbst die vermeintlich wohlmeinendsten Kritiker - und die damit verbundene Kritik - können problematisch werden, wenn ihre Argumente von der Tradition losgelöst sind.
Die Kritik ist zwar nachweislich wertvoll, hat aber ihre Grenzen, und wir sind wohl Zeugen, wie einige sinnvolle Grenzen überschritten werden. Während andere Autoren ihre kritischen Bemühungen auf den Widerstand gegen Veränderungen und die Grenzen der Tradition konzentrieren, nimmt sich Sexual Citizenship and Social Change der Kritik selbst an - vom Verlag zur Verfügung gestellt.