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Defining Sexual Misconduct: Power, Media, and #Metoo
Im Jahr 2015 brachte die New York Times nur eine einzige Schlagzeile mit dem Begriff „sexuelles Fehlverhalten“. Drei Jahre später gab es Dutzende solcher Schlagzeilen, im Durchschnitt mehr als eine pro Woche, und die Berichterstattung in anderen Medienorganisationen wurde ausgeweitet. Dieser Wandel in der Berichterstattung spiegelt einen bedeutenden Wandel im öffentlichen Diskurs über sexuelle Übergriffe wider, der dazu beigetragen hat, dass einige Täter für ihr Verhalten zur Rechenschaft gezogen wurden, und der den Weg für #MeToo und verwandte Bewegungen gegen sexuellen Missbrauch und sexuelle Übergriffe geebnet hat, die nun nationale und globale Aufmerksamkeit erhalten.
In Defining Sexual Misconduct zeichnen Stacey Hannem und Christopher Schneider die zeitgenössischen Machtverschiebungen im Zusammenhang mit der zunehmenden Anerkennung und Zensur sexuellen Fehlverhaltens nach und zeigen auf, wie die sich verändernde soziale Landschaft in der Berichterstattung über sexuelles Fehlverhalten in den Medien kommuniziert wird.
Hannem und Schneider untersuchen auch die zeitgenössische Dynamik öffentlicher Anschuldigungen und ihr Verhältnis zu formelleren Strafrechtsverfahren sowie die Auswirkungen auf die Stigmatisierung mutmaßlicher Täter und die öffentliche Reaktion auf mutmaßliche Opfer. Da nicht alle Verhaltensweisen, die als sexuelles Fehlverhalten kategorisiert werden, als Verbrechen definiert oder mit rechtlichen Mitteln geahndet werden können, stehen soziale Zensur und Stempelkultur oft stellvertretend für die Bestrafung, und die Autoren denken darüber nach, wie das Streben nach Gerechtigkeit in diesem außerrechtlichen Kontext aussehen könnte.