
Shakespeare and Faulkner: Selves and Others
Shakespeare and Faulkner: Selves and Others erforscht die moralischen und ethischen Dilemmata, mit denen die Figuren in den Werken dieser beiden berühmten Autoren in ihrem Inneren und in ihren Interaktionen mit anderen konfrontiert sind. Karl F. Zenders charakterologische Studie bietet aufschlussreiche, kritisch strenge und zuweilen recht persönliche Analysen der komplizierten Figuren, die in mehreren wichtigen Shakespeare-Stücken und Faulkner-Romanen vorkommen.
Die beiden Teile dieses Buches - der erste konzentriert sich auf den englischen Dramatiker, der zweite auf den Romanautor aus Mississippi - haben eine gemeinsame Methodik, da sie auf Zenders Geschichte als Lehrer und Autor der beiden Autoren zurückgehen, die er bisher im Allgemeinen getrennt behandelt hat. Er betont die sich entwickelnden Einsichten, die er aus der Lektüre dieser Autoren über mehrere Jahrzehnte hinweg gewonnen hat, setzt ihre Texte in Beziehung zu den sich verändernden Trends in der Kritik und hebt die zeitgenössische Relevanz ihrer Werke hervor. Das letzte Kapitel, eine ausführliche Besprechung von Faulkners Intruder in the Dust, versucht etwas Ungewöhnliches in Zenders kritischer Praxis: Es stützt sich weniger auf die genaue Textanalyse, die seine früheren Arbeiten kennzeichnet, und untersucht stattdessen die Überschneidungen zwischen den im Roman geschilderten Ereignissen und seinem eigenen Leben, sowohl als Kind als auch als Erwachsener.
Shakespeare und Faulkner spricht von der Macht der Literatur als einer Form des Vergnügens und des Trostes. Mit diesem Werk engagierter und nachdenklicher wissenschaftlicher Kritik zeigt Zender die zentrale Bedeutung des Geschichtenerzählens für die Bemühungen der Menschen, sowohl ihrer Reise durch das Leben als auch den Umständen, in denen sie leben, einen Sinn zu geben.