Bewertung:

Die Rezensionen zu „The Shame Machine“ zeigen eine Mischung aus starker Bewunderung und deutlicher Kritik an der Herangehensweise des Autors an die Diskussion über Scham in der Gesellschaft. Viele Leser schätzten den aufschlussreichen und fesselnden Schreibstil, während andere fanden, dass es dem Buch an praktischen Lösungen mangelt und es sich stark auf anekdotische Belege stützt.
Vorteile:Gut recherchiert, mitfühlend, lesbar, fesselnd, bietet neue Perspektiven auf Scham, beleuchtet gesellschaftliche Probleme und verbindet persönliche Geschichten mit allgemeineren Themen.
Nachteile:Es fehlen konkrete Lösungen, es wird als belehrend oder reißerisch empfunden, einige halten es eher für anekdotisch als für wissenschaftlich, und es wird kritisiert, dass es eine liberale Sichtweise bevorzugt.
(basierend auf 16 Leserbewertungen)
Shame Machine - Who Profits in the New Age of Humiliation
Eine klare Warnung vor dem zunehmend zerstörerischen Einfluss von Amerikas „Scham-Industriekomplex“ im Zeitalter sozialer Medien und überparteilicher Politik - vom New York Times-Bestsellerautor von Weapons of Math Destruction
Scham ist ein mächtiges und manchmal nützliches Instrument: Wenn wir korrupte Politiker, missbräuchliche Prominente oder räuberische Unternehmen öffentlich an den Pranger stellen, stärken wir die Werte von Fairness und Gerechtigkeit. Doch wie Cathy O'Neil in diesem aufschlussreichen Buch darlegt, hat das Schamgefühl eine neue und gefährliche Wendung genommen. Es wird zunehmend als Waffe eingesetzt, um die Verantwortung für soziale Probleme von Institutionen auf Einzelpersonen abzuwälzen. Wenn Kinder beschämt werden, weil sie sich das Schulessen nicht leisten können, oder Erwachsene, weil sie keine Arbeit finden, sind wir als Gesellschaft aus dem Schneider. Denn warum sollten wir höhere Steuern zahlen, um Programme für Menschen zu finanzieren, die im Grunde genommen unwürdig sind?
O'Neil untersucht die Maschinerie hinter all dieser Scham und zeigt, wie Regierungen, Unternehmen und das Gesundheitssystem daraus Kapital schlagen. Es gibt vernichtende Geschichten über Reha-Kliniken, Wiedereingliederungsprogramme, Drogen- und Diätfirmen und Social-Media-Plattformen - die alle davon profitieren, dass sie die Schwachen „niederschlagen“. In The Shame Machine ist die Geschichte von O'Neils eigenem Kampf mit ihrem Körperbild und ihrer kürzlichen Entscheidung, sich einer Operation zur Gewichtsreduktion zu unterziehen und damit jahrzehntelange Scham abzuschütteln, eingewoben.
Mit Klarheit und Nuancen seziert O'Neil die Beziehung zwischen Scham und Macht. Wem dient das System? Ist es kontraproduktiv, Rassisten, Frauenfeinde und Impfstoffskeptiker anzuprangern? Wenn ja, wann sollte man jemanden „abservieren“? Wie halten die derzeitigen Anreizstrukturen den Kreislauf der Beschämung aufrecht? Und, am wichtigsten, wie können wir uns alle wehren?