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Shane O'Neill spielte im sechzehnten Jahrhundert eine Schlüsselrolle in der Geschichte Irlands, und doch hat er ein merkwürdiges Schicksal erlitten.
In Drama, Poesie und Fiktion als "Shane der Stolze" verewigt, wurde er von Historikern bemerkenswert vernachlässigt, die sich damit begnügten - oder sich damit abfanden -, die von seinen Feinden verbreiteten, weitgehend personalisierten Darstellungen seines Charakters und seiner Taten als angemessene Einschätzung seiner historischen Bedeutung zu akzeptieren. In dieser umfassenden und kritischen Studie über Shanes Leben und seine Zeit gibt Ciaran Brady, führender Historiker auf dem Gebiet der Geschichte der Frühen Neuzeit, dieser vernachlässigten und missverstandenen historischen Figur ihren rechtmäßigen Platz zurück - im Zentrum dieser turbulenten Periode der irischen Geschichte.
Auf der Grundlage einer detaillierten Untersuchung aller verfügbaren Primärquellen sowie einer kritischen Prüfung der Geschichten und Mythen, die sich um Shane rankten, bietet Brady eine originelle Interpretation, die Shane vor den vielschichtigen Hintergrund der Politik Ulsters, Irlands und des englischen Hofes seiner Zeit stellt und sich damit von den konventionellen kulturellen Stereotypen entfernt, mit denen Shane und seine Zeitgenossen üblicherweise interpretiert wurden. Dabei zeigt Brady nicht nur die hochkomplexe Natur der Probleme, mit denen Shane und seine englischen Gegner konfrontiert waren, und die Aufrichtigkeit der Versuche beider Seiten, eine dauerhafte Lösung zu für beide Seiten akzeptablen Bedingungen zu finden, sondern auch die Kombination aus oberflächlichen Zufälligkeiten und tiefer liegenden ideologischen Kräften, die ihre Bemühungen zum Scheitern verurteilten.