Bewertung:

Marie-Helene Bertinos „Safe as Houses“ ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, die sich mit Themen wie Unbeholfenheit, Einsamkeit, menschlichen Beziehungen und dem magischen Realismus des Alltags auseinandersetzt. Die Leserinnen und Leser schätzen den Humor, die emotionale Tiefe und die starke Entwicklung der Charaktere in den Geschichten, so dass sie sich sowohl fantastisch als auch nachvollziehbar anfühlen. Während sich viele an der Skurrilität der Geschichten erfreuen, sind einige der Meinung, dass es bestimmten Geschichten an Klarheit oder Kontext mangelt, was zu gemischten Erfahrungen führt.
Vorteile:⬤ Starke Charakterentwicklung und emotionale Tiefe.
⬤ Skurrile und nachvollziehbare Geschichten, die Humor und Traurigkeit miteinander verbinden.
⬤ Anschauliche Beschreibungen, die das Gewöhnliche zu etwas Besonderem machen.
⬤ Einzigartige und abwechslungsreiche Geschichten, die Themen wie menschliche Güte und Verbundenheit erkunden.
⬤ Sehr fesselnd von Anfang an, zieht den Leser sofort in seinen Bann.
⬤ Einige Geschichten können verwirrend wirken oder es fehlt ihnen an Kontext.
⬤ Einige Leser fanden die Sammlung uneinheitlich, da nicht jede Geschichte gleich gut ankam.
⬤ Einige Erzählungen schienen besser für längere Formate geeignet zu sein, was zu einem Gefühl der Abruptheit führte.
(basierend auf 14 Leserbewertungen)
Safe as Houses
Safe as Houses, der Debütgeschichtenband von Marie-Helene Bertino, beweist, dass nicht alle Häuser Schutzräume sind. Die titelgebende Geschichte dreht sich um einen alternden Englischprofessor, der den Verlust seiner Frau betrauert und die Häuser anderer Leute um ihren sentimentalen Schnickschnack beraubt. In "Free Ham" gewinnt eine junge Schulabbrecherin einen Schinken, nachdem ihr Haus abgebrannt ist, und weigert sich, ihn anzunehmen. "Hat mein Schinken etwas falsch gemacht? ", fragt sie, als der Supermarktleiter verlangt, dass sie den Schinken abholt. In "Carry Me Home, Sisters of Saint Joseph" zieht ein gescheiterter Werbetexter in den Keller eines Klosters und entdeckt versehentlich die Geheimnisse der Sisters of Saint Joseph. In dem ruhigen, verträumten "North Of" bringt ein Mädchen Bob Dylan zum Thanksgiving-Dinner nach Hause, in der Hoffnung, ihrem Bruder die Einberufung zur Armee auszureden. In "The Idea of Marcel" isst Emily, ein konservatives, elegantes Mädchen, mit der Idee ihres Ex-Freundes Marcel zu Abend. In einer Nacht voller verblüffender Zufälle, zu denen auch gehört, dass Marcel mit seiner Vorstellung von Emily zu Abend isst, fragt sie sich, warum wir dazu neigen, mehr in Ideen als in die Realität verliebt zu sein. In den Zimmern dieser düsteren, skurrilen Geschichten tummeln sich besorgte, witzige Menschen, die darum kämpfen, ihre Lebensumstände mit einer Art amerikanischem Ideal in Einklang zu bringen, und dabei immer wieder scheitern. Die Geschichten in Safe as Houses sind magisch und originell und geben Antworten auf so universelle und existenzielle Fragen wie: Wie weit werden wir gehen, um unseren Freunden treu zu bleiben?
Können wir einen Mann lieben, auch wenn er ein paar Zentimeter kleiner ist als unser Ideal? Warum hat Bob Dylan nie seine eigenen Zigaretten? Und gibt es Schutzheilige für alles, sogar für verlorene Socken und schlechte Filme?
Nicht alle Heime sind Schutzräume. Aber manche sind es doch. Willkommen in der Heimat von Marie-Helene Bertino.