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Simone Weil for the Twenty-First Century
Diese umfassende Studie untersucht das soziale, religiöse und philosophische Denken von Simone Weil.
Simone Weil for the Twenty-First Century stellt eine umfassende Analyse von Weils interdisziplinärem Denken vor und konzentriert sich dabei besonders auf die Tiefe seiner Herausforderung für die zeitgenössischen philosophischen und religiösen Studien. In einer Welt, in der nur wenig als wirklich bedeutsam angesehen wird, kritisiert Eric O. Springsted die Unschärfe der postmodernen Philosophie und argumentiert, dass Weils Gedanken mehr denn je von Bedeutung sind, wenn es darum geht zu zeigen, dass die Welt, in der wir leben, tatsächlich eine Welt voller Geheimnisse ist. Springsted rückt die Herausforderungen von Weils ursprünglichen (und manchmal überraschenden) Ausgangspunkten in den Mittelpunkt, wie die augustinische Priorität von Güte und Liebe gegenüber Sein und Intellekt und die Bedeutung der Kreuzigung. Springsted zeigt, wie die mystischen und spirituellen Aspekte von Weils Schriften ihr soziales Denken beeinflussen. Für Weil sind soziale und politische Fragen nicht vom Übernatürlichen zu trennen. Für sie hat die Welt vielmehr eine sakramentale Qualität, so dass das Leben in der Welt immer eine Frage des Lebens in Gott ist - und das Leben in Gott notwendigerweise eine Art des Lebens in der Welt.
Simone Weil für das einundzwanzigste Jahrhundert ist nicht einfach ein Leitfaden oder eine Einführung in Simone Weil. Vielmehr ist es vor allem ein Plädoyer für die Bedeutung von Weils Denken in der heutigen Welt. Es zeigt, wie sie uns hilft, das Wesen unserer Zugehörigkeit zu Gott zu verstehen (manchmal auf sehr seltsame und unerwartete Weise), die Bedeutung von Aufmerksamkeit und Liebe als Wurzel sowohl der Gottes- als auch der Nächstenliebe, die Bedeutung der Verwurzelung in der Kultur (und den Dienst der Kultur an der Seele, indem sie sie im Universum verwurzelt) und die Notwendigkeit für den Menschen, sich als gemeinschaftliches Wesen zu verstehen, nicht als isolierter Denker oder Willensmensch. Das Buch ist eine unverzichtbare Lektüre für Weil-Forscher und wird auch für Philosophen und Theologen von Interesse sein.