
Sensorial Investigations: A History of the Senses in Anthropology, Psychology, and Law
David Howes' umfassende Geschichte der Sinne in den Disziplinen Anthropologie und Psychologie sowie im Bereich des Rechts legt den Grundstein für eine sensorische Rechtsprechung oder einen Weg, den Sinnen anderer Menschen gerecht zu werden.
In Teil 1 zeigt Howes, wie die sensorische Ethnographie alternative Einsichten in die Funktionsweise der Sinne hervorgebracht hat, und argumentiert überzeugend, dass jede Kultur unter ihren eigenen sensorischen Bedingungen betrachtet werden sollte. Teil 2 dokumentiert, wie die Sinne in der westlichen Tradition psychologisch diszipliniert wurden, beginnend mit Aristoteles und über den Aufstieg des Locke'schen Empirismus und der kognitiven Neurowissenschaften. Hier präsentiert Howes eine anthropologisch fundierte Kritik der experimentellen und kognitiven Psychologie, der Sinneswissenschaft und der Phänomenologie. In Teil 3 stellt er das Paradigma der „historischen Anthropologie der Sinne und der Empfindung“ vor und wendet es auf die Analyse der Handelsbeziehungen zwischen Europa und China in der frühen Neuzeit, auf die Vertragsabschlüsse in Nordamerika während der Kolonialzeit und auf alle ungelösten Streitigkeiten über Landrechte und die Souveränität indigener Völker an, die bis heute andauern, wobei er argumentiert, dass diese Differenzen in einem kulturellen Zusammenprall der sensoria wurzeln.
Das für den Unterricht konzipierte Buch Sensorial Investigations zeigt eine weitreichende kritische Auseinandersetzung mit Generationen von Wissenschaftlern. Es ist eine unverzichtbare Lektüre für Studenten und Wissenschaftler, die sich mit der Geschichte und Anthropologie der Sinne, der Psychologie der Empfindung und den sozialrechtlichen Studien beschäftigen.