
Slavery in East Asia
Im vormodernen China, Korea, Japan und Vietnam war die Sklaverei ebenso wie in den kulturell weit weniger kohärenten Ländern des mittelalterlichen Westens eine angenommene Bedingung der Knechtschaft, die kaum hinterfragt werden musste, da die Macht und die Gewinne, die sie dem Sklavenhalter bescherte, sie zu einer unreflektierten Konvention machten.
Die Sklaverei im mittelalterlichen Ostasien teilte mit dem Westen die allgemeingültige Annahme, dass fast alle Menschen potenzielles Eigentum waren, dass sie, wenn sie einmal Eigentum geworden waren, entweder verkauft oder vererbt werden konnten. Doch obwohl die Sklaverei im mittelalterlichen Ostasien die vielleicht universellste menschliche Praxis jener Zeit darstellte, wies sie auch ihre eigenen charakteristischen Merkmale und Traditionen auf.
Das Wissen um diese Unterscheidungsmerkmale trägt wesentlich zu einem differenzierteren Verständnis der Sklaverei als der allgegenwärtigen und offen praktizierten Institution bei, die sie einst war, und als der heute illegalen und heimlichen, die sie hartnäckig bleibt.