Bewertung:

Das Buch „Slow Down“ von Kohei Saito enthält eine provokante Kapitalismuskritik und schlägt einen „Degrowth-Kommunismus“ als mögliche Lösung für die Klimakrise vor. Es wurde für seine Einsichten und Kritiken gelobt, aber auch kritisiert, weil es sich auf marxistische Theorien stützt und Fehler in sachlichen Details enthält.
Vorteile:⬤ Bietet eine zum Nachdenken anregende Kritik des Kapitalismus und seiner Verbindung zum Klimawandel.
⬤ Die Übersetzung wird als hervorragend beschrieben, sie macht komplexe Ideen zugänglich.
⬤ Regt die Diskussion unter den Lesern an.
⬤ Hebt die Notwendigkeit hervor, zu einer nachhaltigen, degrowth-orientierten Wirtschaft überzugehen.
⬤ Unterstützt die Idee des kooperativen Kommunalismus als Handlungsmodell.
⬤ Hat bei vielen Lesern Anklang gefunden, was sich in den hohen Verkaufszahlen in Japan widerspiegelt.
⬤ Enthält erhebliche Sach- und Umrechnungsfehler bei den Klimadaten.
⬤ Der starke Rückgriff auf die Schriften von Marx könnte einige Leser befremden und zu Skepsis führen.
⬤ Einige argumentieren, dass es den vorgeschlagenen Lösungen an realistischen Umsetzungsstrategien mangelt.
⬤ Die Komplexität der Ideen könnte für einige Leser überwältigend sein, da sie sich wie ein kompliziertes akademisches Argument anfühlen.
⬤ Die Kritik am Kapitalismus könnte fundierter sein, da einige Behauptungen unbegründet erscheinen.
(basierend auf 21 Leserbewertungen)
Slow Down: The Degrowth Manifesto
"(Eine) gut begründete und augenöffnende Abhandlung... (Kohei Saito macht) einen provokativen und visionären Vorschlag.".
-- Publishers Weekly, (Sternchenbewertung)
"Saitos Klarheit des Denkens, seine Fülle an Beweisen und sein gesprächiger, sanfter und doch eindringlicher Ton ... werden sicher aufgeschlossene Leser überzeugen, die die schreckliche Natur unserer Welt verstehen.... Ein schlüssig strukturierter antikapitalistischer Ansatz zur Klimakrise".
-- Kirkus Reviews (starred review)
Warum leben in unserer Wohlstandsgesellschaft so viele Menschen in Armut, ohne Zugang zu medizinischer Versorgung, arbeiten in mehreren Jobs und kommen trotzdem nicht über die Runden, ohne Zukunftsperspektiven, während der Planet brennt?
In seinem internationalen Bestseller argumentiert Kohei Saito, dass der ungebremste Kapitalismus zwar oft für Ungleichheit und Klimawandel verantwortlich gemacht wird, die nachfolgenden Forderungen nach "nachhaltigem Wachstum" und einem "Green New Deal" jedoch ein gefährlicher Kompromiss sind. Der Kapitalismus schafft künstliche Knappheit, indem er den Profit auf den Wert der Produkte und nicht auf ihren Nutzen stützt und das ständige Wachstum über alles andere stellt. Es ist daher unmöglich, den Klimawandel in einer kapitalistischen Gesellschaft rückgängig zu machen - mehr noch: Das System, das das Problem überhaupt erst verursacht hat, kann kein integraler Bestandteil der Lösung sein.
Stattdessen plädiert Saito für Degrowth und Entschleunigung, die er als Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit durch eine demokratische Reform von Arbeit und Produktion versteht. Praktisch ausgedrückt, plädiert er für:
⬤ das Ende der Massenproduktion und des Massenkonsums.
⬤ Entkarbonisierung durch kürzere Arbeitszeiten.
⬤ den Vorrang der notwendigen Arbeit vor den Unternehmensgewinnen.
Durch die Rückkehr zu einem System des sozialen Eigentums, so argumentiert er, können wir den Überfluss wiederherstellen und uns auf die Aktivitäten konzentrieren, die für das menschliche Leben wesentlich sind, und so den Klimawandel effektiv umkehren und den Planeten retten.