
Soldiering Under Occupation: Processes of Numbing Among Israeli Soldiers in the Al-Aqsa Intifada
"Dies ist ein ausgezeichnetes Buch, das ethnografische Daten, Interpretation und Theorie auf beeindruckende Weise miteinander verwebt. Es befasst sich mit einem Thema, das in der Wissenschaft kaum Beachtung gefunden hat: die Moral der Soldaten 'vor Ort'.
Klar geschrieben und kohärent argumentiert, bietet es eine frische und neue Perspektive auf das Militär und die neuen Kriege." - Eyal Ben-Ari, Hebräische Universität Oft wird gewalttätiges Verhalten oder Belästigung durch einen Soldaten vom Militär als inakzeptables Verhalten von Individuen abgetan, die als "faule Äpfel" bezeichnet werden. In dieser Studie vertritt der Autor die Auffassung, dass diese Sichtweise nicht zufriedenstellend ist und dass es dringend notwendig ist, das (Fehl-)Verhalten von Soldaten unter einem strukturellen Gesichtspunkt zu betrachten. Wenn Soldaten als Berufskräfte dienen, befinden sie sich in einer besonderen Situation, die von strukturellen Umständen beeinflusst wird, die ihr Verhalten und ihre moralischen Entscheidungen stark beeinflussen.
Diese Studie konzentriert sich auf junge israelische Männer und ihre Erfahrungen als Kampfsoldaten in den Israelischen Verteidigungsstreitkräften (IDF), insbesondere auf diejenigen, die während der im Jahr 2000 ausgebrochenen "Al-Aqsa-Intifada" in den "Besetzten Palästinensischen Gebieten" (OPT) dienten. Indem die Studie die Lebensumstände der Soldaten beschreibt und sich dabei insbesondere auf den Raum konzentriert, zeigt sie, wie Prozesse der Betäubung auf verschiedenen Ebenen das (moralische) Verhalten dieser Soldaten beeinflussen.
Erella Grassiani ist derzeit Dozentin im Fachbereich Soziologie und Anthropologie an der Universität Amsterdam. Ihre Arbeit konzentriert sich auf Militär- und Sicherheitsfragen in Israel.