
Sovereign Feminine: Music and Gender in Eighteenth-Century Germany
In den deutschen Staaten des späten 18. Jahrhunderts blühten Frauen als Musikerinnen und Komponistinnen auf, deren Leistungen den Fortschritt von Kultur und Gesellschaft von der Barbarei zur Zivilisation messen.
Weibliche Exzellenz und damit zusammenhängende feminozentrische Werte wurden von zukunftsorientierten Kritikern gefeiert, die für die Musik als schöne Kunst, als Bestandteil der modernen, höflichen und kommerziellen Kultur und nicht als Symbol institutioneller Macht plädierten. In den Augen dieser Kritiker verband die Weiblichkeit - ein neu aufkommendes und vor allem bürgerliches Ideal - Frauen und Musik unter den aufgewerteten Zeichen von Raffinesse, Sensibilität, Tugend, Patriotismus, Luxus und vor allem Schönheit.
Jahrhunderts in den Schatten gestellt und schließlich aus der Musikgeschichte getilgt, und zwar durch heute bekannte Entwicklungen: die Herausbildung eines musikalischen Kanons, eine auf dem technischen Fortschritt basierende Musikgeschichte, die Idee des Meisterwerks, die Autonomie des Autors, das musikalische Erhabene und aggressiv essentialisierende Vorstellungen über das Verhältnis von Geschlecht, Gender und Kunst. In Sovereign Feminine stellt Matthew Head diese frühere Musikgeschichte wieder her und erforscht die Rolle, die Frauen in der Entwicklung der klassischen Musik spielten.