
Soviet Veterans of the Second World War: A Popular Movement in an Authoritarian Society, 1941-1991
Millionen von sowjetischen Soldaten starben im „Vernichtungskrieg“ gegen Nazi-Deutschland, aber Millionen weitere kehrten nach dem Sieg in Stalins Staat zurück.
Mark Edele zeichnet die Geschichte der Veteranen von den ersten Nachkriegsjahren bis zum Ende der Sowjetunion im Jahr 1991 nach. Er beschreibt detailliert die Probleme, mit denen sie während der Demobilisierung konfrontiert waren, die dysfunktionale Bürokratie, mit der sie sich nach ihrer Rückkehr auseinandersetzen mussten, und die Art und Weise, wie ihre Wiedereingliederung in das zivile Leben in einem der am meisten zerstörten Länder Europas in der Praxis funktionierte.
Besonderes Augenmerk legt er dabei auf Gruppen mit spezifischen Problemen wie Behinderte, ehemalige Kriegsgefangene, weibliche Soldaten und Jugendliche. Die Studie analysiert den langen Kampf der alten Soldaten um Anerkennung und das Entstehen einer organisierten Bewegung in den Jahren nach Stalins Tod. Der sowjetische Staat weigerte sich zunächst, die Veteranen als eine Gruppe anzuerkennen, die besondere Privilegien verdient hätte, oder als eine Organisation.
Sie waren keine in der marxistisch-leninistischen Theorie vorgesehene Gruppe, man misstraute ihrer politischen Loyalität, und die Führung sorgte sich um die Kosten, die mit der Gewährung eines Sonderstatus für eine so große Bevölkerungsgruppe verbunden waren. Diese Vorurteile wurden erst nach einem langen, harten Kampf durch eine Volksbewegung überwunden, die sich innerhalb der strengen Grenzen des autoritären Sowjetregimes langsam herausbildete.