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Soviet Cinema: Politics and Persuasion Under Stalin
Als die Bolschewiki 1917 die Macht in der Sowjetunion übernahmen, litten sie unter einem erheblichen politischen Legitimationsdefizit. Aufgrund der unsicheren politischen Grundlagen wurde das Kino zu einem wichtigen Bestandteil der Strategie zur Sicherung der Existenz der UdSSR.
Auf der Grundlage umfangreicher Archivrecherchen untersucht dieses begrüßenswerte Buch die Interaktion zwischen der Politik und der sowjetischen Filmindustrie in der Zeit zwischen Stalins Machtantritt und dem Beginn des Großen Vaterländischen Krieges. Es zeigt, dass der Film in jenen Jahren eine zentrale Funktion hatte und ein wichtiges Mittel war, um die Massen von der Legitimität des Regimes und der historischen Wahrheit zu überzeugen.
Miller analysiert wichtige Filme, vom klassischen Musical Circus bis zum politischen Epos Der große Bürger, und untersucht die letztlich gescheiterten Versuche der Bolschewiki, ein „Kino für Millionen“ zu entwickeln. Wie Denise Youngblood schreibt, „ist dieses Werk nicht nur für Spezialisten des sowjetischen Films und der sowjetischen Kultur unverzichtbar, sondern auch für jeden, der sich für die Dynamik der kulturellen Produktion in einer autoritären Gesellschaft interessiert“.