
Social Movements and Civil War: When Protests for Democratization Fail
Dieses Buch untersucht die Ursprünge von Bürgerkriegen, die aus gescheiterten Demokratisierungsversuchen hervorgehen.
Das Hauptziel dieses Bandes ist es, eine theoretische Erklärung für die Bedingungen und Mechanismen zu entwickeln, unter denen der Kampf sozialer Bewegungen für Demokratie in einem Bürgerkrieg endet. Obwohl die empirische Evidenz darauf hindeutet, dass dies kein seltenes Phänomen ist, haben sich die Literaturen über soziale Bewegungen, Demokratisierung und Bürgerkriege voneinander entfernt. Auf der theoretischen Ebene schlägt der Band eine Brücke zwischen den Erkenntnissen der drei Bereiche, indem er sich insbesondere mit Erklärungen für die Radikalisierung sozialer Bewegungen, das Scheitern von Demokratisierungsprozessen und den Ausbruch von Bürgerkriegen befasst. Dabei stützt er sich auf den relationalen Ansatz, der in der Politikwissenschaft entwickelt wurde, um robuste Kausalmechanismen herauszuarbeiten. Auf empirischer Ebene werden vier Fälle beschrieben, in denen soziale Bewegungen für Demokratisierung in Bürgerkriege mündeten: in Syrien, Libyen, Jemen und dem ehemaligen Jugoslawien. Bedingungen wie die doppelte Schwäche der Zivilgesellschaft und des Staates, das Vorhandensein von Gewaltunternehmern sowie von normativen und materiellen Ressourcen für Gewalt, ethnische und tribale Spaltungen, nationale und internationale militärische Interventionen werden eher als Einflussfaktoren auf die Entscheidungsketten der Akteure denn als strukturelle Determinanten betrachtet.
Dieses Buch ist von großem Interesse für Studenten, die sich mit Bürgerkriegen, politischer Gewalt, sozialen Bewegungen, Demokratisierung und IR im Allgemeinen beschäftigen.