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Social Origins of Democratic Collapse: The First Portuguese Republic in the Global Economy
Kathleen Schwartzmans Studie über die erste portugiesische Republik ist ein herausragender Beitrag zur wachsenden Literatur im Bereich der Weltsystemtheorie und zeigt, auf welch bedeutsame Weise die sozialen und politischen Strukturen einer Nation durch ihre Position in der Weltwirtschaft geprägt werden.
Im Mai 1926 beendete ein Militärputsch Portugals erstes turbulentes, sechzehnjähriges Experiment mit der Demokratie. In dieser Zeit scheiterten nicht weniger als 45 Premierminister und ebenso viele Koalitionskabinette daran, die komplexen wirtschaftlichen und politischen Probleme des Landes zu lösen. Portugal und sein weitreichendes Kolonialreich übten im siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert einen enormen internationalen Einfluss aus. Sein späterer Niedergang als Seemacht, militärische Niederlagen, der allmähliche Verlust seiner Kolonien und die Unfähigkeit, mit den sich industrialisierenden Nationen zu konkurrieren, ließen es jedoch an der Peripherie der Weltwirtschaft stranden. Schwartzman zeigt, wie der Zusammenbruch der Ersten Portugiesischen Republik aus ihrer marginalen Stellung in der Weltwirtschaft, einer stark fragmentierten Binnenwirtschaft, dem Unvermögen, einen "sozialen Kompromiss" zwischen den Klassen zu schmieden, und der Unfähigkeit, stabile politische Koalitionen zu bilden, resultierte.
Diese Studie, die die nationale Politik in das Paradigma der Weltsysteme einordnet, verbessert unser Verständnis dafür, warum einige Demokratien fragiler sind als andere und daher anfälliger für autoritäre Übernahmen. Ebenso wichtig sind Schwartzmans theoretische Beiträge, die Soziologen, Politikwissenschaftlern und Ökonomen, die die Weltsystemtheorie zur Untersuchung von sich entwickelnden Nationalstaaten innerhalb der globalen Wirtschaft nutzen, wichtige neue Wege aufzeigen.