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Socialist Fun: Youth, Consumption, and State-Sponsored Popular Culture in the Soviet Union, 1945-1970
In den meisten Berichten werden die kulturellen Aktivitäten und Jugendgruppen des Kalten Krieges in der Sowjetunion als eintönig und trist, militant und politisiert dargestellt. In dieser Studie stellt Gleb Tsipursky diese Stereotypen in Frage und zeichnet ein aufschlussreiches Bild der sowjetischen Jugend und der staatlich geförderten Populärkultur.
Die wichtigsten lokalen Schauplätze der sowjetischen Kultur waren die Zehntausende von Klubs, in denen junge Menschen Unterhaltung, Freizeit, soziales Leben und Romantik fanden. Hier wurden Sport, Tanz, Film, Theater, Musik, Vorträge und politische Versammlungen zu Vehikeln für die Verbreitung einer sozialistischen Version der Moderne. Die sowjetische Lebensweise wurde pflichtbewusst präsentiert und als die fortschrittlichste und fortschrittlichste wahrgenommen, um westliche Einflüsse abzuwehren. In der Tat wurde der sozialistische Spaß zu einer sehr ernsten Angelegenheit. Wie Tsipursky zeigt, drang die westliche Kultur jedoch in diese Aktivitäten ein, insbesondere auf lokaler Ebene, wo Teilnehmer und Organisatoren ihre Angebote täuschend echt tarnten, um ihr eigenes Publikum anzusprechen. So entwickelte sich die sowjetische Moderne als ein komplexes und vielschichtiges ideologisches Instrument.
Tsipursky liefert eine frische und originelle Untersuchung der vorrangigen Bemühungen des Kremls, das Leben junger Menschen, den Konsum und die Populärkultur zu beeinflussen und eine emotionale Gemeinschaft aufzubauen - und das alles vor dem Hintergrund der Kämpfe des Kalten Krieges um die Herzen und Köpfe im In- und Ausland.