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Social Economics: Market Behavior in a Social Environment
Wirtschaftswissenschaftler gehen davon aus, dass Menschen ihre Entscheidungen auf der Grundlage ihrer Präferenzen und ihrer Budgetrestriktionen treffen. Die Präferenzen und Werte anderer spielen im ökonomischen Standardmodell keine Rolle.
Dies wurde von anderen Sozialwissenschaftlern scharf kritisiert, die der Meinung sind, dass die Entscheidungen der Menschen auch durch soziale und kulturelle Kräfte bedingt sind. Wirtschaftswissenschaftler sind mit soziologischen und anthropologischen Standardkonzepten und -erklärungen nicht zufrieden, weil sie nicht in einen überprüfbaren analytischen Rahmen eingebettet sind. In diesem Buch liefern Gary Becker und Kevin Murphy einen solchen Rahmen, indem sie neben den Standardgütern und -dienstleistungen auch das soziale Umfeld in ihre Nutzenfunktionen einbeziehen.
Mit diesen erweiterten Nutzenfunktionen lässt sich analysieren, wie sich Veränderungen im sozialen Umfeld auf die Entscheidungen und das Verhalten der Menschen auswirken. Noch wichtiger ist, dass sie auch eine Möglichkeit bieten, zu analysieren, wie das soziale Umfeld selbst durch die Interaktionen von Individuen bestimmt wird.
Mit diesem Ansatz sind die Autoren in der Lage, viele rätselhafte Phänomene zu erklären, wie z. B.
die Muster des Drogenkonsums, den Einfluss der Liebe auf die Heiratsmuster, die Segregation von Stadtvierteln, die Preise von Kunstwerken und anderen Sammlerstücken, die soziale Seite von Marken, den Aufstieg und Fall von Modeerscheinungen und die Verteilung von Einkommen und Status.