Bewertung:

Das Buch bietet eine tiefgreifende Analyse der Auswirkungen der Marktliberalisierung in verschiedenen Ländern und untersucht sowohl den allgemeinen Druck der Liberalisierung als auch die einzigartigen institutionellen Kontexte, die den Kapitalismus in verschiedenen Gesellschaften prägen. Es bietet faszinierende Einblicke in die Art und Weise, wie traditionelle Institutionen sowohl vor Ungleichheit schützen als auch zu ihr beitragen können, und wie die Liberalisierung manchmal die Gleichheit fördern kann.
Vorteile:Eingehende Analyse des Neoliberalismus, überzeugende Einsichten in das Zusammenspiel von Liberalisierung und Institutionen, angenehm zu lesen.
Nachteile:Die Komplexität der Argumente könnte für einige Leser eine Herausforderung darstellen.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Varieties of Liberalization and the New Politics of Social Solidarity
In diesem Buch werden die gegenwärtigen Veränderungen der Arbeitsmarktinstitutionen in den Vereinigten Staaten, Deutschland, Dänemark, Schweden und den Niederlanden untersucht, wobei der Schwerpunkt auf Entwicklungen in drei Bereichen liegt - Arbeitsbeziehungen, berufliche Aus- und Weiterbildung und Arbeitsmarktpolitik. Die Studie bestätigt zwar einen breiten, gemeinsamen Liberalisierungstrend, stellt aber fest, dass es in der Tat verschiedene Varianten der Liberalisierung gibt, die mit sehr unterschiedlichen Verteilungsergebnissen einhergehen.
Die meisten Wissenschaftler setzen liberalen Kapitalismus mit Ungleichheit und koordinierten Kapitalismus mit einem höheren Maß an sozialer Solidarität gleich. Diese Studie erklärt jedoch, warum die Institutionen des koordinierten Kapitalismus und des egalitären Kapitalismus in der „Goldenen Ära“ der Nachkriegsentwicklung in den 1950er und 1960er Jahren zusammenfielen und sich gegenseitig ergänzten und warum dies heute nicht mehr der Fall ist.
Entgegen der landläufigen Meinung zeigt diese Studie, dass die erfolgreiche Verteidigung der Institutionen, die traditionell mit dem koordinierten Kapitalismus in Verbindung gebracht werden, oft ein Rezept für zunehmende Ungleichheit aufgrund von abnehmender Deckung und Dualisierung war. Umgekehrt wird argumentiert, dass einige Formen der Arbeitsmarktliberalisierung durchaus mit einem anhaltend hohen Maß an sozialer Solidarität vereinbar sind und sogar notwendig sein können, um diese aufrechtzuerhalten.