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Spontaneous Brain - From the Mind-Body to the World-Brain Problem
Ein Argument für eine kopernikanische Revolution in unserer Betrachtung mentaler Merkmale - eine Verschiebung, bei der das Welt-Gehirn-Problem das Geist-Körper-Problem ersetzt.
Philosophen haben lange über das Leib-Seele-Problem debattiert - ob man geistige Merkmale wie das Bewusstsein dem Geist oder dem Körper zuordnen soll. In der Zwischenzeit suchen Neurowissenschaftler nach empirischen Antworten und suchen nach neuronalen Korrelaten für Bewusstsein, Selbst und freien Willen. In diesem Buch schlägt Georg Northoff keine neuen Lösungen für das Geist-Körper-Problem vor.
Stattdessen stellt er das Problem selbst in Frage und argumentiert, dass es ein empirisch, ontologisch und konzeptionell unplausibler Weg ist, die Existenz und Realität mentaler Eigenschaften zu erörtern. Seiner Meinung nach sind wir besser dran, wenn wir das Bewusstsein und andere mentale Eigenschaften im Hinblick auf die Beziehung zwischen Welt und Gehirn betrachten.
Philosophen sollten eher das Welt-Gehirn-Problem als das Geist-Körper-Problem betrachten. Dies erfordert eine kopernikanische Verschiebung des Blickwinkels - von innerhalb des Geistes oder Gehirns zu jenseits des Gehirns - bei der Betrachtung mentaler Eigenschaften.
Northoff, ein Neurowissenschaftler, Psychiater und Philosoph, erklärt, dass empirische Beweise darauf hindeuten, dass die spontane Aktivität des Gehirns und seine räumlich-zeitliche Struktur von zentraler Bedeutung für die Ausrichtung und Integration des Gehirns in die Welt sind. Diese raum-zeitliche Struktur ermöglicht es dem Gehirn, über sich selbst hinaus in den Körper und die Welt hineinzuwachsen und so die "Welt-Gehirn-Beziehung" zu schaffen, die für die mentalen Eigenschaften von zentraler Bedeutung ist. Northoff argumentiert in empirischer, ontologischer und epistemisch-methodologischer Hinsicht. Er erörtert aktuelle Modelle des Gehirns und wendet diese Modelle auf aktuelle Daten zu neuronalen Merkmalen an, die dem Bewusstsein zugrunde liegen, und schlägt die Welt-Hirn-Relation als ontologische Voraussetzung für das Bewusstsein vor.