Bewertung:

Das Buch bietet eine gut recherchierte Geschichte des Herrentennis und deckt seine Entwicklung vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart ab, aber einige Argumente des Autors über die kulturelle Überlegenheit sind möglicherweise nicht gut belegt.
Vorteile:Gründliche historische Darstellung, leicht zu lesen, verbindet Fans mit der Geschichte des Tennissports, würdigt bedeutende Spieler über die Jahrzehnte hinweg.
Nachteile:Enthält fragwürdige soziologische Schlussfolgerungen, die nicht ausreichend belegt sind.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Sporting Gentlemen: Men's Tennis from the Age of Honor to the Cult of the Superstar
Tennis ist ein Spiel mit hohen Einsätzen, das von früh erkannten und von Profis trainierten Wunderkindern in der Hoffnung auf hohe Platzierungen und Werbeeinnahmen gespielt wird. Diese kommerzielle Welt ist weit von den Ursprüngen des Sports entfernt. Vor 1968 - als Wimbledon zum ersten Mal Profispieler zu Wettkämpfen einlud - war Tennis Teil einer sportlichen Tradition, die den Charakter über das Geld stellte. Es brachte wohlgerundete Gentlemen hervor, die einen Ehrenkodex vertraten, nicht den des Kommerzes.
In dieser maßgeblichen und liebevollen Geschichte des Herrentennis lässt der renommierte Soziologe E. Digby Baltzell den Ruhm dieser Epoche wieder aufleben. Von den aristokratischen Ursprüngen im späten 19. Jahrhundert über die Tilden-Jahre bis hin zu einer Reihe von Neulingen haben die Amateur-Ära und ihre Tugenden ein Jahrhundert der Demokratisierung und der Konflikte überlebt. Sporting Gentlemen untersucht die größten Spieler und Matches in der Geschichte des Tennis. Baltzell untersucht den Ehrenkodex des Tennissports und seine Wurzeln im Kricketkodex der anglo-amerikanischen Oberschicht des späten 19.
Dieser Ehrenkodex blieb trotz der späteren Demokratisierung des Tennis bestehen. So wurden die Hofmanieren der Renshaw-Zwillinge und der Doherty-Brüder im alten Wimbledon von Don Budge und Jack Kramer sowie von Rod Laver, John Newcombe und Arthur Ashe buchstabengetreu beibehalten. Baltzells letztes Kapitel über die Open Era ist ein scharfer Angriff auf den Niedergang der Ehre und die Auslöschung der Klassenunterschiede, die nur noch auf Geld basieren. Für alle, die den Tennissport lieben, ist Sporting Gentlemen sowohl eine faszinierende Geschichte als auch eine dringend benötigte Analyse dessen, was diesen Sport groß gemacht hat.