
Language, Interaction, and Frontotemporal Dementia: Reverse Engineering the Social Mind
In der Vergangenheit, bevor verbesserte Technologien die direkte Beobachtung der Hirnaktivität ermöglichten, waren hirngeschädigte Patienten eine hervorragende Möglichkeit, die Sprachstruktur zu verstehen und Rückschlüsse auf die Hirnfunktion zu ziehen.
Dank der rasanten Entwicklungen in den Neurowissenschaften kann das, was wir über das Gehirn wissen, uns Informationen über die Sprache liefern, so dass wir Hypothesen darüber aufstellen können, welche Rolle bestimmte Hirnregionen beim Sprachgebrauch spielen. Hirngeschädigte Patienten werden so zu Populationen, die als Testfälle dienen.
In diesem Band konzentrieren sich die Forscher auf die Interaktionen von Patienten mit frontotemporaler Demenz. Diese Patienten haben eine Atrophie der rechten Hemisphäre, des frontalen und des temporalen Pols, die ihre kognitiven Fähigkeiten intakt lässt, aber ihre sozialen Interaktionen beeinträchtigt und ihre Persönlichkeiten verändert. Der Band beginnt mit einer Erörterung der Frontallappen und ihres erwarteten Beitrags zur Sprache als Instrument der sozialen Interaktion.
Anschließend wird anhand eines konversationsanalytischen Ansatzes untersucht, welche Veränderungen in der Interaktionsstruktur zu dem Gefühl führen, dass die Interaktionen beeinträchtigt oder unangemessen sind. Der Band endet mit einem Ausblick darauf, was die FTD zu unserem Verständnis der menschlichen Sozialität beiträgt und was wir in Bezug auf unser Verständnis von Gehirn und Sprache gewonnen haben.