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Language Acquisition By Eye
Dieses Buch befasst sich mit dem frühen Erwerb von Gebärdensprachen und der späteren Entwicklung des Lesens bei Kindern, die Gebärdensprachen verwenden. Es stellt die erste Sammlung von Forschungsarbeiten dar, die sich ausschließlich auf den Erwerb verschiedener Gebärdensprachen durch sehr junge Kinder konzentriert - die alle Gebärdensprachen von gehörlosen Eltern auf natürliche Weise erwerben. Es ist auch die erste Sammlung, die die möglichen Beziehungen zwischen dem Erwerb der Gebärdensprache und der Leseentwicklung bei Kindern im Schulalter untersucht. Die zugrundeliegenden Fragen, die in den Kapiteln behandelt werden, sind, wie sich visuell-gestische Sprachen entwickeln und ob und wie visuelle Sprachen die Grundlage für das Erlernen einer zweiten visuellen Repräsentation von Sprache, nämlich des Lesens, bilden können.
Spracherwerb mit den Augen gliedert sich in zwei Teile, die in der Kleinkindphase und in der Schulkindphase verankert sind. Der Schwerpunkt von Teil I liegt auf den frühesten Phasen des Gebärdenspracherwerbs. Die Kapitel in diesem Teil befassen sich mit den wichtigen Fragen, wie "Babytalk" in der Gebärdensprache aussieht und wie er sich auf die Aufmerksamkeit von Babys auswirkt, wie das frühe Lallen in der Gebärdensprache aussieht, wie die frühesten Gebärden von Babys aussehen, wie Eltern mit ihren Babys in Gebärdensprache sprechen, um sicherzustellen, dass ihre Babys "sehen", was gesagt wird, und was die frühesten Sätze in Gebärdensprachen uns über den Erwerb von Grammatik sagen. Mit unterschiedlichen Forschungsparadigmen zeigen diese Kapitel, in welchem Maße Eltern und Babys auf subtile und komplexe Weise hochsensibel auf die kommunikativen Interaktionen des jeweils anderen reagieren. Solche Beobachtungen lassen sich beim Lautspracherwerb nicht machen, da beim Sprechen Eltern und Kind sich während der Kommunikation nicht gegenseitig ansehen müssen, während dies bei der Gebärdensprache der Fall ist.
Teil II befasst sich mit der Beziehung zwischen dem Erwerb der Gebärdensprache und der Leseentwicklung bei gehörlosen Kindern. In all diesen Kapiteln werden Originalforschungsergebnisse vorgestellt, die eine positive Beziehung zwischen dem Erwerb und der Kenntnis der Gebärdensprache und der Entwicklung von Lesefähigkeiten untersuchen und aufdecken und somit eine historische Premiere in der Leseforschung darstellen. In diesem Abschnitt wird erörtert, wie sich die aktuelle Theorie auf das Lesen gehörloser Kinder anwenden lässt, und es werden neue Daten vorgestellt, die die Lesetheorie beleuchten. Unter Verwendung verschiedener Forschungsparadigmen wird in jedem Kapitel eher eine positive als eine negative Korrelation zwischen Gebärdensprachkenntnissen und -gebrauch sowie der Entwicklung der Lesekompetenz festgestellt. Diese Kapitel werden mit Sicherheit die Grundlage für neue Wege in der Leseforschung bilden.