Bewertung:

Das Buch erforscht die saudische Drift-Kultur und verknüpft sie mit allgemeineren Themen wie politischer Gewalt und gesellschaftlichen Problemen in Saudi-Arabien. Während es einzigartige Einblicke in eine bisher unterrepräsentierte Subkultur bietet, haben die Leser gemischte Gefühle über seine Tiefe und Zugänglichkeit.
Vorteile:Einzigartige Einblicke in die saudische Jugendkultur, zugänglicher und einnehmender Schreibstil, unterhaltsam und informativ, wertvolle Perspektive auf die saudische Gesellschaft und eine Verbindung zu allgemeineren Themen, die bei Lesern in anderen Kontexten Resonanz finden.
Nachteile:Einige Leser waren der Meinung, dass es dem Buch an technischer Tiefe in Bezug auf die Mechanismen des Driftens mangelt, dass die Analyse der Subkulturen unzureichend ist, dass die soziologischen Fachbegriffe das Lesen erschweren, und einige fanden es langsam oder wenig fesselnd.
(basierend auf 11 Leserbewertungen)
Joyriding in Riyadh
Warum machen junge Saudis Nacht für Nacht Spritztouren und schleudern Autos auf den Alleen von Riad? Wer sind diese "Drifter", die sich über die öffentliche Ordnung und das Privateigentum hinwegsetzen? Was treibt ihre Revolte an? Auf der Grundlage einer vierjährigen Feldforschung in Riad untersucht Pascal Menorets Joyriding in Riad das soziale Gefüge der Stadt und stellt eine Verbindung zur jüngsten Geschichte Saudi-Arabiens her. Das Autodriften kam auf, nachdem Riad geplant und das Öl zum wichtigsten Wirtschaftsfaktor wurde.
Für junge Migranten vom Land war es eine Möglichkeit, entfremdete und bedrohliche städtische Räume zurückzuerobern. Für den saudischen Staat stellte dies eine Gefahr für seine grundlegendsten Aufgaben dar: die Verwaltung des öffentlichen Raums und die Durchsetzung von Recht und Ordnung.
Schon bald ging die Polizei gezielt gegen das Autodriften vor und löste damit eine landesweite moralische Panik aus, die von religiösen Aktivisten angeführt wurde, die die Jugendkultur zu einem öffentlichen Problem machten. Das Buch zeichnet die Politisierung der Jugend in Riad nach und zeigt, dass das Autodriften keineswegs eine Randerscheinung ist, sondern in die soziale Gewalt und wirtschaftliche Ungleichheit des Landes eingebettet ist.