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Spy Watching: Intelligence Accountability in the United States
Alle Demokratien mussten sich mit der Herausforderung auseinandersetzen, versteckte Spionagedienste in ansonsten relativ transparenten Regierungen zu tolerieren. Demokratien sind stolz auf ihre Privatsphäre und Freiheit, aber Geheimdienste haben geheime Budgets, sammeln heimlich Informationen in der ganzen Welt und planen verdeckte Aktionen gegen ausländische Regime.
Manchmal haben sie sogar genau die Bürger ins Visier genommen, die sie eigentlich schützen sollten, wie bei den COINTELPRO-Operationen, die das Federal Bureau of Investigation (FBI) in den 1960er und 1970er Jahren gegen Bürgerrechts- und Antikriegsaktivisten durchführte. In diesem Sinne haben Demokratie und Geheimdienste schon immer schlecht zusammen gepasst. Dennoch leben die Amerikaner in einer unsicheren und bedrohlichen Welt voller nuklearer Sprengköpfe, chemischer und biologischer Waffen und Terroristen, die auf Zerstörung aus sind.
Ohne einen nachrichtendienstlichen Apparat, der den Globus abtastet, um die Vereinigten Staaten vor diesen Bedrohungen zu warnen, wäre der Planet ein noch gefährlicherer Ort.
In Spy Watching untersucht Loch K. Johnson die Mühen der Vereinigten Staaten bei ihren Bemühungen, eine wirksame Rechenschaftspflicht über ihre Spionagedienste aufrechtzuerhalten.
Johnson untersucht die Arbeit des berühmten Church-Ausschusses, eines Senatsgremiums, das 1975 die amerikanischen Spionageorganisationen untersuchte und ein neues Protokoll für die Überwachung der Central Intelligence Agency (CIA) und der anderen sechzehn Geheimdienste der Nation erstellte. Johnson untersucht, warum sich Parteinahme in einst neutrale Geheimdienstoperationen eingeschlichen hat, wie sich die Anschläge vom 11. September 2001 auf die Ausweitung der Spionagetätigkeit ausgewirkt haben und welche Kontroversen es im Zusammenhang mit CIA-Überstellungen und Folterprogrammen gibt.
Er geht auch auf den Fall Edward Snowden und die laufenden Ermittlungen zum russischen Hack der US-Wahl 2016 ein. Vor allem aber versucht Spy Watching, ein vernünftiges Gleichgewicht zwischen den beiden Geboten der Freiheit und der Sicherheit in einer Demokratie zu finden. Johnson stützt sich auf zahlreiche Interviews mit den Direktoren der Central Intelligence und anderen Mitarbeitern der amerikanischen Geheimdienste, was dieses Buch zu einer einzigartigen Quelle macht.