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State of Authority: State in Society in Indonesia
Die Art und Weise, wie wir den Staat in Indonesien verstehen, erfährt derzeit eine grundlegende Neuorientierung. Neue Studien über lokale Politik, ethnische Zugehörigkeit, den demokratischen Übergang, Korruption, den Islam, die Volkskultur und andere Bereiche deuten auf neue Konzepte des Staates hin, auch wenn sie diese oft nicht vollständig ausformulieren.
In diesem Buch werden mehrere Dimensionen dieses Wandels aufgezeigt. Ein Grund für das neue Denken ist ein frischer Wind, der die Staatsstudien im Allgemeinen verändert hat. Es werden neuartige Fragen zum Staat gestellt und neue Methoden zu ihrer Beantwortung entwickelt.
Ein weiterer Grund für diesen Wandel ist, dass sich Indonesien selbst verändert hat, wahrscheinlich mehr, als den meisten Menschen bewusst ist. Es sieht demokratischer, aber auch chaotischer und korrupter aus als zu Zeiten der militaristischen Neuen Ordnung von 1966-1998. State of Authority bietet eine Reihe detaillierter Fallstudien, die auf Feldforschungen in vielen verschiedenen Gegenden des Archipels basieren.
Die Studien lassen Autoritätspersonen lebendig werden, die mit legalen und illegalen Mitteln versucht haben, sich Machtpositionen zu verschaffen. Zu diesen Personen gehören Dorfvorsteher, informelle Führer von Slums, Bezirksvorsteher, Parlamentarier und andere. Sie verhandeln dort, wo der Staat sichtbar ist und wo er diskutiert wird: in Kaffeehäusern, Hotellounges, Fischereigewässern und an Verkaufsständen auf der Straße.
Diese Fallstudien und der breitere Trend in der Wissenschaft, zu dem sie gehören, ermöglichen eine neue Theoretisierung des Staates in Indonesien, die der Komplexität des politischen Lebens in diesem riesigen Archipel angemessener ist. State of Authority zeigt, dass der indonesische Staat nicht monolithisch ist, sondern sich von Grund auf durch eine Vielzahl lokaler Verhandlungen und symbolischer Praktiken konstituiert.