Bewertung:

Das Buch bietet eine detaillierte und zum Nachdenken anregende Erforschung der aztekischen Spiritualität, Kosmologie und religiösen Praktiken und gewährt Einblick in die oft düsteren Aspekte der aztekischen Gesellschaft, einschließlich der Menschenopfer. Das Buch kombiniert archäologische Funde mit der Analyse von Ritualen und Symbolen und vermittelt so ein komplexes Bild der aztekischen Kultur. Der Schreibstil ist jedoch aufgrund des akademischen Jargons für den Leser schwierig, so dass er für den Gelegenheitsleser weniger zugänglich ist.
Vorteile:⬤ Klare und prägnante Analyse der aztekischen Spiritualität
⬤ informative und detaillierte Erforschung von Ritualen und Festen
⬤ kombiniert archäologische Erkenntnisse mit kulturellen Interpretationen
⬤ wertvoll für diejenigen, die vorkoloniale und religiöse Anthropologie studieren
⬤ bietet eine einzigartige Perspektive auf die aztekische Kosmologie.
⬤ Der Text ist oft mit undurchdringlichem akademischen Jargon belastet
⬤ keine spannende Lektüre für jedermann
⬤ kann für Gelegenheitsleser oder diejenigen, die mit Religionsstudien nicht vertraut sind, schwierig sein
⬤ einige Leser erhielten das Buch in schlechtem physischen Zustand.
(basierend auf 11 Leserbewertungen)
City of Sacrifice: The Aztec Empire and the Role of Violence in Civilization
Bei einer Ausgrabung des Großen Aztekentempels in Mexiko-Stadt stand David Carrasco inmitten von Schädelschnitzereien und einer zerstückelten Kriegergöttin vor einem Behälter, der mit den verzierten Knochen von Säuglingen und Kindern gefüllt war.
Es war der Ort eines massiven Menschenopfers und für Carrasco das Zentrum einer heftig provokanten Frage: Wenn rituelle Gewalt gegen Menschen für die Azteken in ihrer Hauptstadt eine tiefe Notwendigkeit war, ist sie dann zentral für den Aufbau der sozialen Ordnung und der Autorität von Stadtstaaten? Ist die Zivilisation auf Gewalt aufgebaut? In City of Sacrifice erzählt Carrasco die faszinierende Geschichte der aztekischen Hauptstadt Tenochtitlan, untersucht die religiösen Praktiken der Azteken und zeigt, dass religiöse Gewalt ein wesentlicher Bestandteil der Urbanisierung war - die Stadt selbst war ein Tempel für die Götter. Dass Mexiko-Stadt, die größte Stadt der Welt, auf den Ruinen von Tenochtitlan erbaut wurde, ist ein Punkt, den Carrasco in seinem Vergleich des städtischen Lebens von der Antike bis zur Moderne ergreifend berücksichtigt.
Das Buch City of Sacrifice beleuchtet nicht nur die reiche Geschichte einer mesoamerikanischen Großstadt, sondern auch die Untrennbarkeit zweier leidenschaftlicher menschlicher Impulse: Urbanisierung und religiöses Engagement. Es hat uns viel über viele bekannte Ereignisse in unserer eigenen Zeit zu erzählen, von Selbstmordattentaten in Tel Aviv bis hin zu Vergewaltigung und Mord auf dem Balkan.