
Urban Change and Citizenship in Times of Crisis: Volume 1: Theories and Concepts
Jahrhunderts die Mehrheit der Weltbevölkerung urbanisiert ist, eine soziale Tatsache, die Städte mehr denn je zu Brennpunkten des sozialen Wandels gemacht hat. Vielfältige wirtschaftliche und politische Strategien, die von einer Vielzahl individueller und kollektiver Akteure auf verschiedenen Ebenen angewandt werden, machen Städte zu umkämpften Räumen, die ihren Bewohnern sowohl Chancen als auch Einschränkungen bieten.
Während Städte und urbane Räume seit langem ein zentrales Anliegen der Sozialwissenschaften sind, erhalten heute klassische soziologische Fragen zur Stadt eine neue Bedeutung: Können Städte Räume der Emanzipation sein, oder bedeutet das Leben in der modernen Stadt eine Korrosion der Bürgerrechte? Steht die Stadt im Mittelpunkt gesellschaftlicher Transformationsprozesse, oder verlieren urbane Lebenswelten an Bedeutung für die Gestaltung sozialer Wirklichkeit und wirtschaftlicher Beziehungen? Darüber hinaus müssen dringend neue Fragen gestellt werden: Welchen Einfluss haben verschiedene historische Phänomene wie neoliberale Umstrukturierungen, Finanz- und Wirtschaftskrisen oder Migrationsströme sowie ihre jeweiligen Gegenbewegungen auf die Struktur heutiger Städte und auf die Bürgerrechte der Stadtbewohner? Die drei Bände befassen sich mit solchen zentralen Fragen und eröffnen damit neue Räume für die Debatte über die Stadt und neue Entwicklungen des Urbanismus. Die Beiträge in Theories and Concepts bieten neue theoretische Überlegungen zur Stadt in philosophischer und historischer Perspektive sowie neue empirische Analysen des sozialen Lebens in städtischen Kontexten. In den Kapiteln werden nicht nur klassische und moderne philosophische Überlegungen zum Wesen der Stadt kritisch aufgegriffen, sondern auch normative philosophische Überlegungen zum städtischen Leben und zur Rolle der Religion in historischen Prozessen der Stadtentstehung diskutiert.
Ausgehend von der Frage, ob es so etwas wie eine "erfolgreiche Stadt" geben kann, befasst sich dieser Band mit Fragen der politischen Subjektivität in der Stadt, indem er die Rolle der Stadt in historischen Emanzipationsprozessen, den Kampf um Bürgerrechte und die heutigen Herausforderungen und Chancen im Hinblick auf die Förderung von sozialer Gerechtigkeit, Integration und Vielfalt untersucht. Die theoriegeleiteten empirischen Analysen bieten neue Einblicke in die Lösung von Problemen in städtischen Kontexten und einen echten Ansatz zur Analyse der sozialen Qualität in Städten.