
Der mit dem Eisteddfod ausgezeichnete Autor Tony Bianchi führt den Leser durch eine Reihe zunehmend bizarrer Vignetten, die sein Leben von der Kindheit in einer italienisch-englischen Familie in Tyneside bis hin zu seiner Tätigkeit als walisischsprachiger freier Schriftsteller in Cardiff nachzeichnen.
Jeder Abschnitt ist eine eigenständige Kurzgeschichte, doch zusammengenommen bilden sie eine verrückte, unglaubwürdige Autobiografie, in der uns der Teppich der eintönigen Normalität ständig unter den Füßen weggezogen wird. Der direkte, vertrauensvolle Ton des Erzählers, die manchmal überwältigende Fülle geografischer und historischer Details und die Fotos und Dokumente, die die Authentizität zu garantieren scheinen, verleiten den Leser immer wieder dazu, das Ruder herumzureißen und die Grenzen zwischen Wahrheit und Fiktion nicht zu kennen.
Hat Bianchi jemals in einem Park in Cardiff mit dem berüchtigten serbischen Kriegsherrn Arkan Fußball gespielt? Ist der Fußboden seines Pubs die konkrete Umsetzung eines Gemäldes von M. C. Escher?
In England, Wales und darüber hinaus stellt Bianchi eine Reihe außergewöhnlicher Charaktere vor, vom frommen, ablasssammelnden, Orgel spielenden Großvater über den Klempner und cumbrischen Nationalisten Caedmon bis hin zum Klavier spielenden Apotheker mit Karpaltunnelsyndrom. Ob im Zentrum der Erzählung oder als Berichterstatter am Rande, der Autor ist der Anti-Held, der uns immer wieder von einer potenziell katastrophalen Situation in die nächste führt, sich immer wieder ernsthaft selbstironisch gibt, sich immer wieder neu erfindet und unsere Annahmen über Identität, Zeit und Erinnerung in Frage stellt.