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Proxy Wars: Suppressing Violence Through Local Agents
Das gängigste Bild der Weltpolitik zeigt Staaten, die miteinander verhandeln, kooperieren oder manchmal auch kämpfen.
Billardkugeln in Bewegung auf einem globalen Billardtisch. Doch die Arbeit mit lokalen Vertretern oder Agenten, mit dem, was Eli Berman und David A. Lake eine Strategie der "indirekten Kontrolle" nennen, war schon immer ein zentrales Instrument der Außenpolitik. Zu verstehen, wie Länder lokale Verbündete dazu motivieren, auf manchmal kostspielige Weise zu handeln, und wann und wie diese Strategie erfolgreich ist, ist für eine effektive Außenpolitik in der heutigen Welt unerlässlich. In dieser ausgezeichneten Sammlung wenden Berman und Lake eine Variante der Prinzipal-Agenten-Theorie an, bei der die Angleichung der Interessen oder Ziele zwischen einem mächtigen Staat und einem lokalen Vertreter im Mittelpunkt steht. Durch die Analyse von neun detaillierten Fällen kommt Proxy Wars zu folgendem Ergebnis: Wenn die Auftraggeber Belohnungen und Bestrafungen einsetzen, die auf die Innenpolitik des Agenten zugeschnitten sind, halten sich die Stellvertreter in der Regel an ihre Wünsche.
Wenn die Bedrohung für den Auftraggeber oder die Kosten für den Bevollmächtigten steigen, reagiert der Auftraggeber mit stärkeren Anreizen und der Bevollmächtigte mit größerem Aufwand.
Wenn die Interessen zu sehr divergieren, muss der Auftraggeber entweder direkt eingreifen oder zugeben, dass eine indirekte Kontrolle nicht möglich ist. Die Kapitel in Proxy Wars decken Ereignisse von Dänemark unter den Nazis über den Koreakrieg bis zum heutigen Afghanistan und vieles dazwischen ab. Sie beziehen viele Disziplinen mit ein und eignen sich für den Unterricht in Politikwissenschaft, Wirtschaft, internationalen Beziehungen, Sicherheitsstudien und vielem mehr.