Bewertung:

Das Buch bietet eine detaillierte und gut recherchierte Untersuchung von Stepan Bandera und dem breiteren Kontext des ukrainischen Nationalismus, einschließlich seiner umstrittenen Kollaboration mit Nazi-Deutschland. Es zeigt eine Reihe von Perspektiven auf, hat aber wegen der Darstellung von Bandera als nationalistische Figur mit faschistischen Tendenzen eine heftige Debatte ausgelöst.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert und informativ
⬤ bietet einen umfassenden Blick auf Banderas Leben und den historischen Kontext des ukrainischen Nationalismus
⬤ wesentlich für das Verständnis der modernen ukrainischen Identität und der Komplexität ihrer Geschichte
⬤ enthält akribische Quellen- und Archivrecherchen.
⬤ Einige Leser halten das Buch für parteiisch oder propagandistisch und bezeichnen es als Anti-Bandera-Buch
⬤ Kritiker bemängeln historische Verzerrungen und falsche Darstellungen
⬤ die Darstellung des Nationalismus wird polarisiert und als übermäßig kritisch oder einseitig bezeichnet.
(basierend auf 20 Leserbewertungen)
Stepan Bandera -- The Life & Afterlife of a Ukrainian Nationalist - Fascism, Genocide & Cult
Das Leben und Nachleben eines ukrainischen Nationalisten“ ist die erste umfassende und wissenschaftliche Biografie des ukrainischen Rechtsextremisten Stepan Bandera und die erste eingehende Studie über seinen politischen Kult. In diesem faszinierenden Buch beleuchtet Grzegorz Rossoliński-Liebe das Leben einer mythologisierten Persönlichkeit und untersucht die Geschichte der gewalttätigsten ukrainischen nationalistischen Bewegung des 20.
Jahrhunderts: der Organisation Ukrainischer Nationalisten und ihrer Ukrainischen Aufständischen Armee. Rossoliński-Liebe beleuchtet die Umstände, unter denen Bandera und seine Bewegung entstanden und wirkten, und erklärt, wie Faschismus und Rassismus den revolutionären und völkermörderischen ukrainischen Nationalismus beeinflussten. Das Buch zeigt, warum es Bandera und seinen Anhängern trotz ihrer ideologischen Ähnlichkeit mit der kroatischen Ustaa und der slowakischen Hlinka-Partei nicht gelang, einen kollaborierenden Staat unter der Schirmherrschaft Nazi-Deutschlands zu errichten, und untersucht die Verwicklung der ukrainischen Nationalisten in den Holocaust und andere Gräueltaten während und nach dem Zweiten Weltkrieg.
Der Autor bringt einige der dunkelsten Elemente der modernen ukrainischen Geschichte ans Licht und zeigt ihre Komplexität auf, wobei er dem sowjetischen Terror in der Ukraine und der Verflechtung der ukrainischen, jüdischen, polnischen, russischen, deutschen und sowjetischen Geschichte besondere Aufmerksamkeit schenkt. Die Monografie zeigt auch die Entstehung und das Wachstum des Bandera-Kults vor dem Zweiten Weltkrieg, seine lebhafte Wiederbelebung während des Kalten Krieges in der ukrainischen Diaspora und in Banderas Heimat Ostgalizien nach der Auflösung der Sowjetunion.