Bewertung:

Lee Hoinackis Buch „Sterben ist nicht Tod“ erforscht die Kunst des Leidens im Kontext der Medikalisierung des Daseins durch die moderne Gesellschaft. Durch persönliche Geschichten und Reflexionen über den Glauben ermutigt er die Leser, die Besessenheit von Gesundheit abzulehnen und ein tieferes Verständnis von Leben, Leiden und Sterben anzunehmen. Seine Einsichten fordern den Leser heraus, einen authentischeren Weg zu finden, den Herausforderungen des Lebens zu begegnen und dabei eine philosophische und spirituelle Perspektive einzunehmen.
Vorteile:Das Buch regt zum Nachdenken an und ermutigt die Leser, ihre eigenen Ansichten über Leiden und Tod zu überdenken. Hoinackis persönliche Erzählungen machen die Thematik nachvollziehbar. Die umfangreiche Bibliographie bietet wertvolle Quellen für weitere Untersuchungen.
Nachteile:Einige Leser könnten die im katholischen Glauben verwurzelte Perspektive als Hindernis empfinden, da sie nicht bei jedem auf Resonanz stößt. Darüber hinaus können die dichten Themen des Buches und die Notwendigkeit externer Recherchen zum Verständnis der Verweise das Buch für Gelegenheitsleser zu einer Herausforderung machen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Dying Is Not Death
Dying Is Not Death untersucht den Akt des Sterbens aus einer traditionellen humanistischen Position heraus. Der Autor betrachtet den Tod als eine universelle Erfahrung, die uns dazu zwingen kann und vielleicht auch sollte, die verschiedenen technologischen Eingriffe in den Tod zu untersuchen.
Jedes Kapitel ist eine eigenständige Erzählung, und in einigen Kapiteln werden Geschichten von Menschen erzählt, die mit dem Sterben kämpfen, während sie mit den technologischen Artefakten des medizinischen Systems konfrontiert sind. Lee Hoinacki schildert die Erfahrungen verschiedener Menschen mit dem Tod und legt nahe, dass die konventionellen Ansätze des medizinischen Systems in Bezug auf Sterben und Tod unsere Vorbereitung auf diese wichtigste Erfahrung verzerren können. In Anlehnung an Jacques Ellul und Ivan Illich erkennt Hoinacki die Technologie als ein allumfassendes System mit starken symbolischen Auswirkungen auf die menschliche Existenz an und argumentiert mit einem Konflikt zwischen Glauben und Technologie.
In der Tat vertritt er mit Ellul die Ansicht, dass man, um die Technologie zu kritisieren, einen Ort außerhalb des technologischen Milieus finden muss, der als eine Art archimedischer Hebel fungieren würde. Man muss irgendwie ins Jenseits gelangen, um beurteilen zu können, wo man in der Welt steht.