
Breastfeeding and the Pursuit of Happiness
Stillen ist eine menschliche Körperfunktion, die sich in der Praxis über kulturelle und historische Grenzen hinweg unterscheidet und dennoch als "natürlich" und moralisch tugendhaft gilt. Stillen und das Streben nach Glück verwirft die Dichotomie von richtig und falsch und erforscht die historischen, politischen und symbolischen Wurzeln dieses sakrosankten Glaubens an "Brust ist das Beste" - von Anspielungen auf biblische Milch und Honig bis hin zu zeitgenössischen Behauptungen von Erziehungs- und Wellness-Experten.
In so unterschiedlichen Kontexten wie dem mittelalterlichen Europa, dem Frankreich des 18. Jahrhunderts, dem heutigen Indonesien und der Mami-Blogosphäre stellt Phyllis Rippey fest, dass die Vorschriften zur Säuglingsernährung oft eher den Interessen der Mächtigen dienen als den Bedürfnissen von Frauen, Säuglingen und Familien gerecht zu werden. Rippey stellt einige unserer liebgewonnenen Überzeugungen über die Mutterbrust auf den Kopf und zeigt auf, wie historische und aktuelle Debatten über Brust- und Flaschennahrung von grundlegenden Problemen wie Armut, Umweltzerstörung und Gewalt gegen Frauen ablenken.
Rippey verbindet wissenschaftliche und historische Analysen mit den Geschichten von lesbischen Müttern und transsexuellen Vätern, schwarzen und weißen Frauen, die sich für das Stillen einsetzen, und indonesischen Müttern, die Gefühle von Ermächtigung, Freude, Schmerz und moralischem Versagen zum Ausdruck bringen. Stillen und das Streben nach Glück ist abwechselnd witzig, herzzerreißend und intellektuell fesselnd und stützt sich auf Hannah Arendt, schwarzes feministisches Denken, Affekttheorie, die Ethik der Fürsorge und Theorien der politischen Demut, um einen neuen Rahmen für die Wertschätzung und Bejahung der menschlichen Kraft des Gebens und Empfangens von Fürsorge, auch durch die Brust, zu bieten.