Strafsache 40/61, der Prozess gegen Adolf Eichmann: Ein Augenzeugenbericht

Bewertung:   (4,4 von 5)

Strafsache 40/61, der Prozess gegen Adolf Eichmann: Ein Augenzeugenbericht (Harry Mulisch)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

Das Buch bietet eine nachdenklich stimmende und anschauliche Erkundung des Eichmann-Prozesses, die Elemente des Reiseberichts, der Prozessberichterstattung und der philosophischen Untersuchung miteinander verbindet. Es stellt die vorgefassten Meinungen der Leser über Eichmann und die Natur des Bösen in Frage und ordnet den Prozess in den breiteren Kontext der NS-Geschichte ein. Der Schreibstil ist fesselnd und die Analyse aufschlussreich.

Vorteile:

Lebendig und informativ geschrieben
stellt Vorurteile in Frage
bietet eine nicht-doktrinäre Sichtweise
regt zum Nachdenken an
gut strukturierte und meisterhafte Untersuchung
fesselnde Darstellung historischer Ereignisse und philosophischer Erkundungen.

Nachteile:

Einige Leser könnten die Ideen undurchsichtig und nicht rigoros argumentiert finden; es ist kürzer als andere Werke zu diesem Thema, was dazu führen kann, dass sich einige mehr Details wünschen.

(basierend auf 2 Leserbewertungen)

Originaltitel:

Criminal Case 40/61, the Trial of Adolf Eichmann: An Eyewitness Account

Inhalt des Buches:

Der Prozess gegen Adolf Eichmann begann 1961 unter der trügerisch einfachen Bezeichnung "Kriminalfall 40/61". Hannah Arendt berichtete über den Prozess für das Magazin New Yorker und hielt ihre Beobachtungen in Eichmann in Jerusalem: Die Banalität des Bösen fest. Harry Mulisch wurde ebenfalls beauftragt, für eine niederländische Wochenzeitung über den Prozess zu berichten. Arendt würde später im Vorwort ihres Buches sagen, dass Mulisch einer der wenigen Menschen war, die ihre Ansichten über den Charakter von Eichmann teilten. Zu dieser Zeit war Mulisch ein junger und wenig bekannter Schriftsteller; in den Jahren danach hat er sich zu einem Autor von großer internationaler Bedeutung entwickelt, der für Romane wie Der Überfall und Die Entdeckung des Himmels gefeiert wurde.

Mulisch nannte sein Buch über den Fall 40/61 bescheiden einen Bericht, und das ist es auch, denn er berichtet aus erster Hand über den Prozess und seine Hauptakteure und -szenen (das Gesicht des Angeklagten ist seltsam asymmetrisch und von Ticks durchzogen, seine Sprache absurd barock). Eichmanns Charakter zeigt sich in seiner unablässigen Bürokratisierung und Berechnung ebenso wie in seinen grandiosen Visionen von sich selbst als Pontius-Pilatus-ähnlichem Unschuldslamm. Indem Mulisch seine Depeschen aus Jerusalem mit nachdenklichen Berichten über ein geteiltes und zerstörtes Berlin, ein unheimlich wiederaufgebautes Warschau und einen Besuch in den Gaskammern von Auschwitz vermischt, wird Criminal Case 40/61, the Trial of Adolf Eichmann zu einem beunruhigenden und sehr persönlichen Essay über die nationalsozialistische Vernichtung der europäischen Juden und über die menschliche Fähigkeit, in einem Zeitalter des technischen Fortschritts immer effizienter Böses zu tun.

Mit einem Vorwort von Deborah Dwork versehen und zum ersten Mal ins Englische übersetzt, bietet Criminal Case 40/61 dem Leser ein beunruhigendes Porträt nicht nur von Eichmanns Charakter, sondern auch von technologischer Präzision und Expertise. Es ist ein Meilenstein der Holocaust-Literatur.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780812220650
Autor:
Verlag:
Einband:Taschenbuch

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Letzte Änderung: 2024.11.13 22:11 (GMT)