Bewertung:

Die Rezensionen zu „Street with No Name“ von Andrew Dickos sind eine Mischung aus Bewunderung und Kritik. Während einige Leser die gründliche Recherche, den Tiefgang und den Schreibstil loben, bemängeln andere die Organisation und die Originalität. Insgesamt ist das Buch ein nützliches Hilfsmittel für Neulinge im Bereich Film Noir, könnte aber diejenigen, die sich mit dem Thema auskennen, nicht zufrieden stellen.
Vorteile:⬤ Sehr gut lesbare und nützliche Geschichte des Film Noir.
⬤ Nachdenkliche und bewegende Einsichten des Autors.
⬤ Umfassende Recherchen, die auch den Einfluss des europäischen Kinos berücksichtigen.
⬤ Informative und gründliche Quelle für Einsteiger, Studenten und Akademiker.
⬤ Starker Schreibstil, der einnehmend und lebendig ist.
⬤ Schlechte Organisation des Inhalts, was zu Verwirrung führt.
⬤ Es fehlt an neuen Erkenntnissen, und manches Material wird bereits in anderen Texten besser behandelt.
⬤ Einige Rezensenten empfanden Teile des Textes als langweilig oder übermäßig akademisch.
⬤ Das Buch kann eher als Füllmaterial dienen, als dass es für diejenigen, die bereits über Film Noir Bescheid wissen, eine sinnvolle Ergänzung darstellt.
(basierend auf 12 Leserbewertungen)
Street with No Name: A History of the Classic American Film Noir
Andrew Dickos' Street with No Name führt das Genre des Film Noir zurück zu seinen Wurzeln im deutschen expressionistischen Kino und dem französischen Kino der Zwischenkriegszeit. Dickos beschreibt die Entwicklung des Film Noir in Amerika von 1941 bis in die 1970er Jahre und untersucht, wie diese Entwicklung Ausdruck eines modernen Kinos ist. Er argumentiert, dass der Film Noir in seiner befriedigendsten Form als eine Reihe von Konventionen mit einer Ikonographie und Charakteren von unverwechselbarer Bedeutung existiert. Durch stilisierte Beleuchtung und urbane Schauplätze erzählen diese Filme eine melodramatische Geschichte mit Figuren, die Verbrechen begehen, die auf zerstörerischen Leidenschaften, Korruption und der Unterwerfung unter menschliche Schwächen und das Schicksal beruhen.
Im Gegensatz zu anderen Studien über den Film Noir folgt Street with No Name seiner Entwicklung in einem locker historischen Stil, der bestimmte Noir-Regisseure mit den Merkmalen ihrer Filme in Verbindung bringt, die dazu beigetragen haben, den Umfang des Genres zu definieren. Dickos untersucht namhafte Regisseure wie Orson Welles, Fritz Lang, Otto Preminger und Robert Siodmak. Er zeigt auch den Einfluss des Genres auf so berühmte französische Filmemacher der Nachkriegszeit wie Jean-Pierre Melville, Francois Truffaut und Jean-Luc Godard.
Street with No Name befasst sich mit den ästhetischen, kulturellen, politischen und sozialen Aspekten des Genres und zeigt, wie der Film Noir eine sehr ausdrucksstarke, rohe und gewalttätige Stimmung erzeugt, während er die Ambivalenzen der modernen Nachkriegsgesellschaft offenlegt.