
Streets Without Joy: A Political History of Sanctuary and War, 1959-2009
Die Kriege der USA nach den Anschlägen vom 11. September 2001 waren von einer politischen Besessenheit von terroristischen „Zufluchtsorten“ und „sicheren Häfen“ geprägt. Von den Gebirgsunterkünften in Afghanistan bis zu den Wüsten des Irak konzentrierten sich die politischen Entscheidungsträger Washingtons darauf, die Zufluchtsorte, Stützpunkte und Zitadellen moderner Guerillabewegungen zu finden und zu zerstören und ihre Förderer zur Verantwortung zu ziehen.
Dieses Anliegen war in fast allen offiziellen Reden und Dokumenten dieser Zeit enthalten, ein Korpus von Material, das eine neue Logik für das Denken über die Welt bot. Als eine Übung in politischer Kommunikation war sie ein spektakulärer Erfolg. Von 2001 bis 2009 legten Präsident George W. Bush und seine engsten Berater einen Referenzrahmen fest, der sich vom Weißen Haus über die Regierung bis in die Herzen und Köpfe der Amerikaner erstreckte. Das Thema „Zuflucht“ zog sich wie ein roter Faden durch alle Entscheidungen und Diskurse der damaligen Zeit.
Woher kommt diese Besessenheit? Wie wurde sie zu einem so wichtigen Merkmal des amerikanischen politischen Lebens? In dieser neuen politischen Geschichte untersucht Michael A. Innes Präzedenzfälle, von Saigon bis Bagdad, und zeichnet nach, wie Entscheidungsträger und ihre Berater die Idee der Zuflucht nutzten, um die amerikanische Außenpolitik, die nationale Sicherheit und reale und imaginäre Feinde neu zu definieren.