
Studies of Political Thought: From Gerson to Grotius (1414 - 1625) - The Political and Religious Philosophy of European Renaissance Literature
Der Cambridge-Gelehrte und politische Philosoph John Neville Figgis untersucht, wie sich die Vorstellungen über Politik und Religion in der Renaissance veränderten.
Anhand einer Reihe einschlägiger Texte aus einem Zeitraum, der sich über zwei Jahrhunderte erstreckt, untersucht Figgis, wie einige der bedeutendsten Gelehrten der Renaissance ihre Ideen entwickelten und verfeinerten. Zu Beginn der Epoche war die Politik eng mit der katholischen Kirche und der Autorität des Papstes verwoben. Später führte der Umbruch der Reformation zu einem dramatischen Ideenschub, der die Verbindung zwischen der Herrschaft eines bestimmten Monarchen und der Christenheit für immer veränderte.
Im 17. Jahrhundert entstand die umstrittene Vorstellung vom göttlichen, gottgegebenen Recht der Könige zu herrschen. Wie Figgis in Erinnerung ruft, stieß dieser Gedanke in den Niederlanden auf Widerstand und schließlich auf eine Revolte.
Die Absetzung des niederländischen Monarchen sandte Schockwellen durch Europa und war ein Vorbote der Aufklärung.
Die Analyse des Autors ist gründlich und gut fundiert, wobei Quellen wie Martin Luther, Gerson, Grotius, Machiavelli sowie eine Vielzahl weniger bekannter Gelehrter herangezogen werden. Das Ergebnis ist eine fesselnde Erzählung, die die Ursprünge der religiösen, politischen und monarchischen Krisen in Europa auf die Ideen verschiedener Denker zurückführt. Es wird gezeigt, dass die allmähliche Verlagerung der Autorität von der zentralisierten Kirche zum Monarchen und schließlich zu den proto-republikanischen Bewegungen der Nationen in den Ideen der Gelehrten verwurzelt ist.